ZFH

Das Fernstudium boomt

Dr. Margot KlinknerKoblenz, April 2014 - Die Zahl der eingeschriebenen Studierenden im ZFH-Fernstudienverbund ist in den letzten fünf Jahren um 75 Prozent gestiegen. Diese verteilen sich auf derzeit knapp 30 Fernstudiengänge mit akkreditiertem Bachelor- oder Masterabschluss. Hinzu kommen 28 Studienangebote, die mit einem Hochschulzertifikat abschließen. Die Studienvarianten reichen vom Einzelmodul über das Gesamtzertifikat bis zum Bachelor- oder Masterabschluss. Ein Gespräch mit Dr. Margot Klinkner, stellvertretende Geschäftsführerin der Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH).

Wie entwickeln sich zurzeit die Studierendenzahlen für Fernstudien an den Fachhochschulen in Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen?

Dr. Margot Klinkner: Im ZFH-Fernstudienverbund verzeichnen wir derzeit einen regelrechten Boom: – zum Wintersemester 2013/14 waren insgesamt 4.294 Fernstudierende an den Verbundhochschulen immatrikuliert. Ihre Profile sind so vielfältig wie das Angebot: Da gibt es die Bachelor-Absolventen, die sich nach ersten Berufserfahrungen mit einem Master oder MBA berufsbegleitend weitere Kompetenzen zur Übernahme von Führungsaufgaben aneignen möchten. Auch beruflich Qualifizierte, die mit dem Fernstudium einen ersten akademischen Abschluss anstreben, gehören dazu ebenso wie Berufstätige, die in schnelllebigen technischen Bereichen ihr Know-how gezielt auf den neuesten Stand bringen möchten. Aber auch "Midager", die sich nochmal für ganz neue Bereiche qualifizieren, zählen zu unserer Fernstudienklientel.

Wie erklären Sie sich den Trend von "Lernen auf Distanz"?

Dr. Margot Klinkner: Das wichtigste Kriterium, sich für ein Fernstudium zu entscheiden, ist die Vereinbarkeit mit Beruf und anderen Verpflichtungen – unsere Studierenden möchten im Job bleiben und weiterhin Geld verdienen. Die Fernstudiengänge im ZFH-Verbund sind nach dem Ansatz des Blended Learning konzipiert, d.h. das Studium besteht zu ca. drei Vierteln aus Selbstlernphasen anhand von Studienbriefen und Lernsoftware. Hinzu kommen ca. 25 Prozent Präsenzphasen der jeweiligen Fach-/Hochschule. Die Präsenzveranstaltungen sind zwar vielfach fakultativ, doch werden sie von den Studierenden gerne genutzt, um das selbsterworbene Wissen gemeinsam zu reflektieren und zu vertiefen. Außerdem bieten sie Gelegenheit, sich zu vernetzen

Welchen Beitrag leistet dabei das Instrumentarium des eLearnings?

Dr. Margot Klinkner: Alle Fernstudiengänge im ZFH-Verbund stellen den Studierenden rund um die Uhr eine virtuelle Lernanbindung zur Verfügung, um sich untereinander und mit den Lehrenden über Studieninhalte auszutauschen. Neben der Kommunikation dient die Lernplattform vor allem zum multimedialen Lernen, beispielsweise mit Podcasts, Filmsequenzen und Übungsaufgaben. Elektronische Lehrbriefe können jederzeit aktualisiert werden. Darüber finden Chats, Foren und Online-Coachings statt – die Studierenden treffen sich in virtuellen Seminarräumen, um gemeinsam Aufgabenstellungen zu lösen oder Planspiele durchzuführen. In virtuellen Lerneinheiten werden sie intensiv betreut – der kontinuierliche Dialog zwischen stellt den Lernfortschiritt sicher.

Welche Rolle spielt heute schon mobiles Lernen?

Dr. Margot Klinkner: Mobiles Lernen wird auch im Fernstudium immer wichtiger. Im Fernstudium Master of Science Elektrotechnik der Hochschule Darmstadt beispielsweise werden Studienbriefe zunehmend mit QR-Codes ausgestattet, über die unsere Fernstudierenden zusätzlich auf mobile Anwendungen und Simulationen zugreifen können. Auf diese Weise wird nicht nur die Flexibilität des Lernens gesteigert, sondern auch der inhaltliche Zugang zu anspruchsvollen Studieninhalten zusätzlich unterstützt.