Vernetzung

Startschuss für neue Wissenschaftsplattform

Berlin, Mai 2017 - Was muss Deutschland tun, um seine Nachhaltigkeitsziele zu erreichen? Welchen Beitrag kann die Wissenschaft hierzu leisten? Deutschland hat sich zu einer ehrgeizigen Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren insgesamt 17 Zielen zur nachhaltigen Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDG), verpflichtet. Das beste verfügbare Wissen zwischen Akteuren aus Wissenschaft, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu diskutieren, soll dabei helfen.

Die Ziele decken das breite Spektrum der Bedürfnisse von Mensch, Umwelt und Wirtschaft ab: Von der Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern, Bildung und Gesundheit, Frieden, Gerechtigkeit und dem Kampf gegen die Armut, über den Klima- und Artenschutz bis hin zu nachhaltigem Konsum, einer umweltfreundlichen Energieversorgung und einer starken Wirtschaft. Alle Länder sind nun gleichermaßen in der Pflicht, diese Ziele umzusetzen. Unter Federführung des Kanzleramts ist die neue Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie entlang der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ausgerichtet und zu Beginn des Jahres vom Kabinett verabschiedet worden.

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka wird die Wissenschaft künftig noch stärker an der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie beteiligen. Dafür hat sie heute die neue Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030 vorgestellt, die als Forschungsverbund, Think-Tank und Dialogforum entsprechende Empfehlungen erarbeiten wird. Die Plattform setzt sich aus 26 führenden Vertretern aus Wissenschaft und Gesellschaft zusammen und wurde auf Initiative des Kanzleramts geschaffen. Aus Themen wie Landnutzung und Ernährung, nachhaltiger Konsum und Produktion, Zukunft der Arbeit in der Digitalisierung oder Urbanisierung werden nun zunächst Bereiche ausgewählt, mit welchen die breite Öffentlichkeit zum Handeln bewegt werden kann.

"Wir bringen die Erkenntnisse aus der Wissenschaft mit den Kräften der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft für die Nachhaltigkeit zusammen. Die neue Wissenschaftsplattform arbeitet streng wissenschaftsgeleitet, und bezieht die Erfahrungen aus der Wirtschaft, von Umweltschützern, Vereinen und Kommunen systematisch mit ein. Deutschland muss als starke Wissenschaftsnation national wie international einen wesentlichen Beitrag für eine nachhaltigere Zukunft leisten", so Wanka anlässlich des diesjährigen FONA-Forums in Berlin, der nationalen Konferenz zu Forschung für Nachhaltigkeit.

"Der Wissenschaft kommt eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung unserer Welt zu. Neue Forschungserkenntnisse und wissenschaftliche Konzepte sind entscheidend für den Erfolg der globalen Nachhaltigkeitsziele und der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie", bekräftigte Kanzleramtsminister Altmaier.

Die Wissenschaftsplattform wird vom Lösungsnetzwerk für nachhaltige Entwicklung Deutschland (SDSN Germany), dem Deutschen Komitee für Nachhaltigkeitsforschung (DKN Future Earth) sowie dem Forschungsinstitut für Nachhaltigkeitsstudien IASS getragen und von einem breit besetzten Lenkungskreis gesteuert.

"Die SDG-Wissenschaftsplattform ist ein wichtiger Baustein in der neuen Architektur der Nachhaltigkeit. Sie baut auf bestehender Forschung auf, aber stellt Fragen dort neu, wo bestehende Ansätze bisher keine Antworten liefern", sagte Patrizia Nanz, Wissenschaftliche Direktorin des IASS. Die Plattform sei "ein entscheidender Schritt für die konsequente und wirksame Implementierung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie".

Dirk Messner, SDSN Germany, ergänzte: "Das beste verfügbare Wissen zwischen Akteuren aus Wissenschaft, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu diskutieren, kann Transformationen zur Nachhaltigkeit beschleunigen und Nachhaltigkeitsinnovationen auslösen."

Martin Visbeck, Vorsitzender des DKN Future Earth und dritter Ko-Vorsitzender des Lenkungskreises, unterstrich, dass "die Wissenschaft eine breite, systematisch aufgearbeitete Wissensbasis bereit stellen, Zielkonflikte und Synergien identifizieren, bewerten und innovative Lösungswege entwickeln wird."