Wie selbstgesteuertes Lernen durch Videos und KI funktionieren kann
Berlin / Michigan (USA), Mai 2025 - (von Troy Stein, General Manager der TechSmith GmbH) Im vergangenen Jahr haben wir bei TechSmith im Rahmen unserer "Studie zur Videonutzung 2024" herausgefunden, dass eine klare Mehrheit der von uns Befragten – 83 Prozent – es bevorzugt, Anleitungs- und Informationsinhalte in Videoform zu konsumieren. Dies ist nicht überraschend, denn Videos eignen sich ideal für die Wissensübermittlung: Sie skalieren gut, denn einmal aufgenommen können sie immer wieder angesehen werden und ermöglichen es außerdem, verschiedene Aspekte, die Wissensaufnahme erleichtern, in einem Format zu vereinen – vom klassischen Vortrag bis hin zu Infografiken.
Die Nutzung von Videoformaten für die Wissensvermittlung und in den vergangenen Jahren auch künstliche Intelligenz (KI) als Lernhilfe hat jedoch weiterreichende Auswirkungen. Die breite Verfügbarkeit von Wissen durch Videos bedeutet, dass diese Inhalte jederzeit und für jedermann verfügbar sind. Damit wird selbstbestimmtes, autodidaktisches Lernen zu einer wertvollen Ergänzung zu strukturierten, "offiziellen" Lernformaten.
Michael Greth setzt auf KI – mithilfe von KI
Im Rahmen mehrerer Interviews haben wir uns dazu mit Selbstlernern unterhalten, die auch im beruflichen Umfeld auf technologiegestütztes Lernen setzen – darunter Michael Greth. Seit 26 Jahren ist er Microsoft MVP (Most Valuable Professional) – heute für Microsoft Copilot, Stream und SharePoint – und einer der profiliertesten Experten rund um Microsoft 365 im deutschsprachigen Raum. In seinem Podcast Yourcopilot.de begleitet er regelmäßig die Integration von Microsoft Copilot in die Microsoft-365-Umgebung. Dabei nutzt er selbst KI-basierte Werkzeuge, um komplexe Themen besser zu durchdringen – mit dem Ziel, sie anschließend für seine Kunden und die Community verständlich aufzubereiten.
Eine zentrale Rolle spielt dabei der Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen. Denn diese sind auf dem neuesten Stand der Forschung, analysieren aktuelle Entwicklungen in der KI-Welt tiefgehend und zeigen, wie Sprachmodelle und KI wirklich "ticken". Für Michael Greth, der technisches Verständnis sucht, ohne selbst KI-Forscher zu sein, waren diese Quellen ein echter Schatz – und zugleich eine Herausforderung. Denn geschrieben sind sie für ein akademisches Fachpublikum, nicht für Praktiker.
Vom Forschungspapier zur verständlichen Videoreihe
An genau dieser Stelle kommt nun die KI ins Spiel: Mit präzise formulierten Prompts lässt sich beispielsweise ChatGPT nutzen, um aus wissenschaftlichen Artikeln klar strukturierte und verständliche Zusammenfassungen zu erstellen. So gewinnt Michael Greth in kurzer Zeit fundiertes Wissen darüber, wie zum Beispiel große Sprachmodelle funktionieren, welche Ansätze sich aktuell durchsetzen – und wo ihre jeweiligen Stärken und Schwächen liegen.
Diese KI-gestützte Vorarbeit ist für ihn Grundlage und Inspirationsquelle zugleich: Aus den Erkenntnissen entwickelt er Inhalte für seinen Podcast oder seine Videoformate. Damit übernimmt er die Rolle eines modernen Tutors – jemand, der komplexes Wissen kuratiert, aufbereitet und zielgruppengerecht vermittelt. Der Unterschied: Unterstützt wird er dabei von der KI.
Das Beispiel von Michael Greth zeigt, dass sich weiterbilden nicht mehr ein wochenlanges Seminar bedeuten muss, sondern auch mit KI-Unterstützung selbstbestimmt erfolgen kann. Diese Entwicklung sollten auch Unternehmen im Auge behalten, denn Mitarbeiter mit der Motivation und den Fähigkeiten zum autodidaktischen Lernen können diese auch im beruflichen Kontext anwenden, um ihr Wissen und ihre Produktivität zu verbessern.