MOOCs

Marktpotenziale für Onlinekurse in Deutschland / USA

Stuttgart, Oktober 2015 - Innerhalb des stark wachsenden Marktes eLearning spielen Onlinekurse eine wichtige Rolle. Hierbei sind einerseits MOOCs, andererseits kommerziell angebotene Kurse relevant. Offen ist dabei, wie sich die zukünftigen Wachstumschancen darstellen, welche Erwartungen potenzielle Nutzer an die Ausgestaltung von Onlinekursen haben und wie innovative Onlinekurs-Konzepte als Alternative zu herkömmlichen Formaten bewertet werden. Im Rahmen einer internationalen Studie ist Simpleshow S.A. diesen Fragen nachgegangen.

"Sowohl in den USA, als auch in Deutschland sind eLearning-Methoden und Onlinekurse in breiten Bevölkerungsschichten angekommen. Sie sind nicht nur ein Thema in der akademischen Ausbildung", betont Dr. Sandra Boehrs, die Autorin der Studie. "Erschreckend ist jedoch die geringe Kundenzufriedenheit, welche gleichzeitig auf große Verbesserungspotenziale schließen lässt."

USA liegt in der Nutzung von eLearning und Onlinekursen vor Deutschland 

Während in den USA 45 % der Bevölkerung bereits Erfahrungen mit eLearning haben, sind dies in Deutschland 39 %. Der Anteil der Nutzer von Onlinekursen, wie YouTube Trainings, Online Trainings und Lern-Apps, liegt bei 33 % (Deutschland) bzw. 38 %  (USA). Erwartungsgemäß ist die Nutzung stark altersabhängig: Insbesondere in Deutschland ist die Nutzung bei Senioren gering (19 %).

Der Markt zeigt sich in mehrfacher Hinsicht stark fragmentiert. Einerseits ist die Bandbreite der Themen sehr weit, andererseits zeigt auch die Dauer der Onlinekurse eine erhebliche Streuung. Etwa ein Fünftel der Befragten hat bereits Geld für Onlinekurse ausgegeben. Ein Drittel der Nutzer gibt an, bereits einen oder mehrere Kurse abgebrochen zu haben, wobei als Motive primär die Länge des Kurses sowie ein unpassendes Lernkonzept genannt werden.

Vor dem Hintergrund stark wachsender Nutzerzahlen ist das Niveau der Kundenzufriedenheit eher gering. Dies betrifft vor allem die USA. Hier geben mehr als 30 % der Nutzer von Onlinekursen an, dass sie mit dem letzten Kurs (sehr) unzufrieden sind.

Zertifikate und kurze Kursdauer sind Erfolgsfaktoren 

Bezüglich der Erwartungshaltungen zeigen sich zwischen den USA und Deutschland keine großen Unterschiede. In Hinblick auf unterschiedliche Entscheidungskriterien ergibt sich für die Bereitstellung von Zertifikaten die insgesamt größte Relevanz aus Kundensicht. Zumindest für ein Teilsegment von bis zu 20 % stellt der Wunsch nach zeitlich verkürzten Kursen, die eher komprimiert und überblicksartig Wissen vermitteln, die primäre Anforderung dar.

Unterschiede zwischen den USA und Deutschland ergeben sich bei der Schwerpunkt-Themen: Während Fremdsprachen in Deutschland den wichtigsten Themenbereich darstellen (46 % der Nennungen), sind diese in den USA weniger wichtig (27 %). Obwohl durch die massive Ausweitung des Angebots an kostenlosen Onlinekursen der Eindruck entstehen könnte, dass die Mehrheit der Nutzer eine "Fortbildung zum Nullpreis" erwartet, kommt die Studie zu einem differenzierten Bild.

Vorausgesetzt, die Kernanforderungen für einen Onlinekurs sind erfüllt (u.a. Bereitstellung von Wissen in komprimierter Form, interessante Themen, umsetzbare Vorteile für den Teilnehmer erkennbar etc.), geben 70 % der Befragten in Deutschland und den USA an, eine Zahlungsbereitschaft für ein entsprechendes Angebots zu haben (im B2B-Segment ist dieser Anteil mit 96 % besonders hoch).