Virtuelle Lernumgebung

Als Avatar im Fernlern-Seminar

Dr. Mirjam Merkel-KissDarmstadt/Karlsruhe, Mai 2024 - Das BMBF-Forschungsprojekt AVLAB2 untersucht mit verschiedenen Projektpartnern den sozialen und didaktischen Gewinn des Einsatzes virtueller Lernumgebungen. Die Soziologin Dr. Mirjam Merkel-Kiss hat in diesem Rahmen in einer explorativen Studie das Kommunikationsverhalten in virtuellen Welten untersucht. Ihr Vortrag dazu im LEARNTEC-Kongress findet am 6. Juni 24 um 10.45 Uhr statt.

Wie virtuelle Welten gewinnbringend eingesetzt werden können hat Dr. Mirjam Merkel-Kiss an einem Kommunikationsseminar im TriCAT-Spaces untersucht. 16 Lehrstunden verteilt über die Dauer von drei Tagen bildeten das Szenario dieser Fernstudieneinheit. Alle Teilnehmer:innen bewegten sich dabei als Avatare im virtuellen Raum.

 "Es ging uns speziell um die non-verbale Kommunikation der Avatare. Wie sie sich bewegen – Mund, Kopf, Hand, Gesten aller Art.", erklärt Merkel Kiss. "Die Untersuchung hat gezeigt, dass sich virtuelle Lernräume dieser Art primär für lange Lehrveranstaltungen eignen. Die Lernenden fühlen sich als Avatare in wechselnden, kurzweiligen Umgebungen wie etwa auf einer sonnigen Dachterrasse angeregt, - vor allem aber nicht beobachtet."

Zur Lehrveranstaltung gehörten neben den Vorträgen auch Kleingruppenarbeit. Die Seminarräume wurden speziell dafür visuell ansprechend gestaltet und wirkten sich positiv auf die Gruppenarbeit aus. "Mit einem freundlichen Setting lassen sich in der virtuellen Welt reale Gefühle erzeugen.", weiß Dr. Mirjam Merkel-Kiss. "Gleichzeitig stellen der Sprechfluss, z.B. Absprachen sich gegenseitig nicht zu unterbrechen oder die Herstellung des Teamgefühls eine Herausforderung dar. Und allen Beteiligten wird klar, wie wichtig die non-verbaler Kommunikation ist."

Merkel-Kiss ist davon überzeugt, dass sich Avatare in virtuellen Welten für Online-Lehrformate der Fernhochschulen sehr gut eignen. "Natürlich hatten die Teilnehmer:innen noch Wünsche an die Individualisierbarkeit der Avatare, aber insgesamt war das Teilnehmer-Feedback durchweg positiv." Im Vortrag zeigen wir viel Bildmaterial und geben einen Ausblick auf die weitere Entwicklung.