EU-Projekt

KoDin-Kfz optimiert Lernprozesse in der Werkstatt

Bremen, März 2015 - Mitarbeiter in Kfz-Werkstätten lösen fast jeden Fehler. Meist aber jeder für sich. KODIN-Kfz vernetzt Diagnoseexperten untereinander, um gemeinsam, effizient und zeitnah Lösungen zu erarbeiten und diese zu verbreiten. Der Fokus liegt dabei auf einer optimalen Werkstattintegration und praxisgerechten Lösungswegen.

Der Wandel der Facharbeit in Kfz-Werkstätten vollzieht sich wie in kaum einem anderen Sektor und manifestiert sich u. a. in der verstärkten Informatisierung der Arbeit durch Nutzung der computerunterstützten Diagnose von Fehlern an Kraftfahrzeugen und durch die Vernetzung der Fahrzeugtechnik. Die Diagnoseanwendungen arbeiten vor allem geführt, d. h. sie geben Prüfschritte vor oder vollziehen diese selbsttätig durch Analyse von Systemwerten, während das Wissen der Fachkräfte bei diesem Vorgehen wenig Berücksichtigung findet.

Momentan werden mit der geführten Diagnose viele der elektronisch verursachten Fehler nicht gefunden. Diese Situation hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert. Zudem werden durch Diagnoseinstrumente längst nicht alle Fehler erfasst. Mechanische Fehler oder Probleme mit Geräuschen benötigen andere Fehlersuchstrategien als Fehler, die durch die Elektronik verursacht werden. Grund dafür ist, dass Diagnosegeräte derartige Fehler nicht erfassen können. Nach Erhebungen des biat und ITB stehen Geräusche und nicht eindeutig zuzuordnende Fehlersymptome an erster Stelle der Fehlerliste und sind besonders schwer zu identifizieren. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der größere Anteil an Fehlern durch das Fachpersonal mittels eigener Diagnosestrategien behoben werden muss.

Ein wesentlicher Fortschritt ist demnach zu erzielen, wenn das aus der ungeführten Diagnose entstandene Diagnosehandeln und gewonnene Erfahrungswissen reflektiert, dokumentiert und allgemein verfügbar gemacht würde. Im Vorhaben wird deshalb eine durch Web2.0-Technologien ermöglichte Systematik zum Lernen im Arbeitsprozess von Kfz-Werkstätten entwickelt und prototypisch eingeführt. Dabei werden Lösungen besonders herausfordernder Probleme der Kfz-Diagnose kollaborativ durch die Fachkräfte erarbeitet.