Business-Simulation

Hier dürfen Fehler gemacht werden

München, April 2015 - Veränderungsprozesse in Unternehmen lassen sich "spielerisch" ausprobieren - mit einer Simulation. Die canmas GmbH aus München setzt dabei auf ein Simulationsboard aus Pappe statt auf computergestützte Planspiele.

Das Wort "Spiel" scheint viele Unternehmen abzuschrecken – auch wenn es sich um eine Business Simulation oder ein "Serious Game" handelt. Zumindest steht der breite Durchbruch dieser spielerischen Lernmethode erst noch bevor. Denn laut einer aktuellen Studie der American Society of Training und Development (ASTD), die erstmals deren Verbreitung in den USA untersucht hat, setzen bisher nur 20 Prozent der Unternehmen auf die "ernsthaften Spiele". Lediglich ein Viertel verwenden überhaupt spielerische Elemente in ihrer betrieblichen Weiterbildung. In Deutschland dürfte der Anteil noch geringer sein. Trotzdem sehen die US-Bildungsexperten keine Alternative.

"Mehr als die Hälfte der Firmen, die Serious Games bereits nutzen, bescheinigen ihnen eine sehr hohe oder hohe Effizienz", schreiben sie in ihrer Studie "Playing to Win". Weitere 38 Prozent konstatieren ebenfalls "bessere Lernerfolge" im Vergleich zu klassischen Methoden. Lediglich neun Prozent der Umfrageteilnehmer konnten "wenig" oder "keinen" Nutzen erkennen. "Diese Ergebnisse belegen eindrucksvoll, dass jetzt die Zeit reif ist für Business-Simulationen und andere spielerische Formen der Wissensvermittlung in den Unternehmen", zieht die ASTD-Studie das Fazit.

Genau da setzt auch die Münchner canmas GmbH an. Die Business Coaches setzen auf klassische brettbasierte Simulationen und haben – je nach Aufgabe und Ziel – unterschiedliche Möglichkeiten im Angebot. "Unser Anspruch ist es, das Management mittelständischer Unternehmen bei der Umsetzung von Veränderungsprozessen zu unterstützen und damit den Geschäftswert zu steigern", sagt Geschäftsführer Dr. Wolfgang Karrlein. Obwohl das bei diesem Thema naheliegen würde, hält er nichts von Computersimulationen. "Damit lassen sich nicht die erwünschten Verhaltensänderungen erreichen", ist der erfahrene Berater überzeugt.

Die genauen Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den Entscheidungen und deren Auswirkungen bleiben den Teilnehmern einer Computersimulation, in die meist sehr komplexe Zusammenhänge hineinprogrammiert werden, weitgehend unbekannt. Dazu kommt, dass die räumlich getrennten Teilnehmerteams oft nur über den Rechner kommunizieren. Der intensive Austausch im direkten Miteinander ist nicht möglich. Bei den Business-Simulationen von canmas sitzen bis zu 24 Mitarbeiter in gehobenen Funktionen ein bis zwei Arbeitstage zusammen rund um ein Simulationsboard, verschieben Figuren oder ziehen Karten. Vor allem aber diskutieren Sie über ihre getroffenen Entscheidungen und sehen sofort deren Auswirkungen.

"Ziel ist es, dass sich die Teilnehmer in ihre Geschäftsführung hineinversetzen und deren Vorstellungen von der weiteren Unternehmensentwicklung verinnerlichen, um sie dann später im Betrieb umzusetzen", erläutert Karrlein. Die praktische Erfahrung aus zahlreichen Projekten hat gezeigt, dass durch die Business-Simulationen und Unterstützung bei der anschließenden Implementierung der gemeinsam erarbeiteten Lösungen das Verständnis für Veränderungen schnell und effizient gesteigert werden kann.

Welche Themen in den Business-Simulationen behandelt werden sollen, entscheidet das jeweilige Unternehmen nach seinen aktuellen Bedürfnissen. Dazu können zählen:

  • Verbesserte und reibungslosere abteilungsübergreifende Zusammenarbeit
  • Fördern von abteilungs- und prozessübergreifendem Gedankenaustausch und Diskussion, um neue Ansätze zur Weiterentwicklung des Unternehmens zu erarbeiten.
  • Steigern des Verständnisses der Führungskräfte und der Mitarbeiter für übergeordnete Ziele und Initiativen der Geschäftsführung
  • Stärken und gemeinsame Ausrichtung bei Workshops und Projekt-Kick Offs
  • Verbessern und Stärken strategischer Initiativen
  • Fördern des Führungskräftenachwuchses und Stärken der Führungskompetenzen
  • Stärken der aktiven Beteiligung von Führungskräften und Mitarbeitern in Programmen und Verbesserungsinitiativen des Unternehmens

Zunächst vorhandene Widerstände bei den Mitarbeitern lassen sich mit Hilfe der Simulationen nachhaltig beseitigen. "Höhere Akzeptanz führt zur Motivation und Bereitschaft, aktiv am zukünftigen Erfolg des Unternehmens mitzuwirken", hat Karrlein festgestellt. Und: "Das neue Wissen wird intensiv erarbeitet, dadurch gibt es später ein vertieftes Erinnern an das Gelernte."

Ganz nach dem Motto: Aktives, angewandtes Wissen ist präsentes Wissen. Ein großer Vorteil der eingesetzten Methode: Es erfolgt nicht nur eine Wissensvermittlung durch eigenes spielerisches Erleben und in einem kommunikativen Diskurs mit integrierter Übertragung auf das eigene Unternehmen. Sondern durch das Layout des Simulationsboards werden die Zusammenhänge auch besonders anschaulich dargestellt. Da die Teilnehmer verschiedene Dinge auf dem Spielbrett in der Mitte bewegen oder manipulieren müssen, kommt neben dem anschaulichen Sehen auch noch das wortwörtliche "Begreifen" dazu. Und spätestens da muss die Computersimulation passen.