eLearning-Konzept

Im virtuellen Hörsaal können Studierende sofort nachhaken

Riedlingen, März 2012 - Virtuelle Hörsäle, interaktive Übungsaufgaben im eCampus und ein iPad als zentrales Arbeitsgerät, auf dem alle Studienmaterialien hinterlegt sind: Was für die meisten Präsenz-Universitäten und Schulen noch wie Zukunftsmusik klingt, ist für Studierende der SRH FernHochschule Riedlingen Alltag. Rund 60 Lehrer des Kreisgymnasiums Riedlingen (KGR) haben sich nun an der Hochschule über die Entwicklungen des Online-Lernens informiert.




"Auch als traditionsbewusste Schule sind wir innovativ und wollen uns daher über neue Trends informieren", sagt der Schulleiter des Kreisgymnasiums Georg Knapp. ELearning, das Lernen mit digitalen Medien vor allem über das Internet, gewinne durch den rasanten technischen Wandel immer mehr an Bedeutung: "Auch allgemeinbildende Schulen bleiben von diesem Trend nicht unberührt", betonte Knapp. Daher bedankte er sich herzlich beim Prorektor der Hochschule, Prof. Dr. Wolfram Behm, für dessen Bereitschaft, die Lehrer des KGR über die Möglichkeiten des eLearnings zu informieren.

Die SRH FernHochschule Riedlingen hat bei diesem Thema bundesweit eine Vorreiterrolle inne und entwickelt dieses Konzept im hochschuleigenen Lerninstitut weiter, erläuterte Behm dem Kollegium des Kreisgymnasiums. Für die rund 2.000 Studierenden der Riedlinger Hochschule, die sich ihre Studieninhalte zum Großteil in Eigenregie neben dem Beruf erarbeiten, ist eLearning fester Bestandteil ihres Studiums.


Studienbriefe in gedruckter Form gibt es in den meisten Studiengängen noch, doch werden diese ergänzt durch elektronische Lernmittel, die im hochschuleigenen eCampus hinterlegt sind. Dort können die Studierenden ihre Materialien einsehen und herunterladen, interaktiv Übungsaufgaben lösen oder in Online-Bibliotheken aktuelle Fachartikel recherchieren. Der Austausch mit Dozenten und der Verwaltung erfolgt über den eCampus und auch die Studierenden tauschen sich dort aus, bilden Online-Lerngruppen oder helfen sich bei Fragen weiter.

"Wer bei uns studiert, befindet sich immer auch im virtuellen Hörsaal", sagte Behm und verwies damit auf einen weiteren Baustein des eLearning-Konzepts: die Online-Vorlesungen und -Seminare. Mit Kopfhörern und Mikros sitzen die Studenten an ihren heimischen Rechnern und verfolgen die Ausführungen des Professors, während sie auf ihrem Bildschirm die entsprechende Präsentation sehen. Bei Unklarheiten können sie sofort einhaken und nachfragen - wie in der realen Präsenz auch. "Das funktioniert inzwischen sehr gut", erläuterte Behm den Pädagogen. Denn die Übertragungsrate sei inzwischen so hoch, dass die Studenten ihren Dozenten fast in Echtzeit hören.

Dies alles ist inzwischen Standard. Einen Schritt weiter ist die Hochschule beim Studiengang "Business Administration" (MBA). Denn beim MBA wurde das "Mobile Learning-Konzept" konsequent weiterentwickelt. Die Studierenden finden alle Informationen auf dem iPad, das sie zu Studienbeginn erhalten. Das iPad ist Hörsaal, Bibliothek, Lehrbuch, Kommunikationsplattform. Die Studierenden können lernen wo sie wollen und wann sie wollen - sie haben ihre kompletten Studienmaterialien immer dabei.


Durch die Form der ePubs (elektronische Publikationen), die den Text je nach den Vorlieben des Studenten umbrechen, ist angenehmes Lesen am Bildschirm möglich. Die Studierenden können auch digital Notizen machen oder Textstellen gelb markieren - wie beim Papierbuch. Der Mehrwert der digitalen Form liege in der multimedialen Verknüpfung von Text, Videos und Podcasts, betonte Prof. Behm: "In die elektronischen Studienmaterialien sind an etlichen Stellen Tonbeiträge und Filme der Professoren eingearbeitet. Ein Klick im e-Buch und der Professor erläutert Zusammenhänge oder stellt aktuelle Bezüge her."

Alles nun noch online? Nicht ganz: Das virtuelle Studium ist ein grundlegender Baustein, der allerdings an der Riedlinger Hochschule durch echte Präsenzveranstaltungen an den bundesweit zwölf Studienzentren ergänzt wird. "Die Präsenzveranstaltungen bleiben wichtig für den persönlichen Kontakt zu den Dozenten und für den Austausch zwischen den Studierenden", betonte Behm.