Generation Y

Ausbildung muss stärker auf die Zukunft fokussieren

Nicolai AndersenZürich, März 2015 - "Um sie auf die Arbeitswelt von morgen vorzubereiten, müssen wir den jungen Generationen die Instrumente vermitteln, die sie dazu befähigen, selbständig zu lernen und zu führen, ohne Vorgaben und Schemata zu folgen", ist die Überzeugung von Nicolai Andersen. Die notwendigen Konsequenzen für die Ausbildung schildert der Partner und Leiter Innovation von Deloitte an der Swiss eLearning Conference in Zürich. Die Konferenz widmet sich am 14. und 15. April 2015 dem Thema "Learning Generation Y - Lernangebote für die neuen Generationen".

"Das Verständnis für die Bedürfnisse der Millennials ist auch und gerade in der Ausbildung entscheidend für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und Volkswirtschaften", erklärt Nicolai Andersen, Partner und Leiter Innovation beim Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte. Der richtige Umgang mit der Generation der zukünftigen Führungskräfte sei deswegen elementar. An der Swiss eLearning Conference in Zürich hält Andersen eine Keynote mit dem Titel "Die Generationenlücke – wissen wir, was die Generation Y wissen will?"

Millennial Survey: Ausbildung ist nicht mehr zeitgemäss

In seinem Vortrag wird Andersen Ergebnisse aus dem "Millennial Survey" vorstellen, den Deloitte jährlich durchführt, um global die Lebenseinstellungen der nach 1982 geborenen zu den Einstellungen älterer Generationen zu vergleichen. Eines der Ergebnisse: "Millennials halten ganz andere Führungseigenschaften für wichtig als ältere Generationen und fühlen sich selbst nicht ausreichend für Führungsfragen ausgebildet. Daraus muss man zwingend den Schluss ziehen, dass die universitäre Ausbildung in Bezug auf Führungsqualifikation nicht mehr zeitgemäss ist."

Aus seiner Sicht sei es wichtig, dass zum einen an den Universitäten der Gedanke der anglo-amerikanischen Universitäten Einzug halte, dass bestimmte Qualifikationen nur durch praktische Erprobung erworben werden können. Es reiche nicht aus, Case Studies durchzuarbeiten oder gar aus dem Lehrbuch zu lernen, sondern die Lernenden müssten selber Projekte in die Hand nehmen, Firmen gründen und praktische Erfahrungen sammeln.

Zum selbstständigen Lernen befähigen und Verständnis für Technologie verankern

Zum anderen müssten Ausbildungskonzepte stärker auf die Zukunft fokussieren anstatt auf die Gegenwart und die Vergangenheit: "Die Welt verändert sich immer schneller und die Millennials wollen hier eine Rolle spielen. Darauf müssen wir sie vorbereiten." Initiativen, die dies tun, gebe es bereits an ausgewählten Universitäten und Unternehmen, dies sei aber noch nicht ausreichend.

Wie die Arbeitswelt von morgen aussehen werde, könnten wir heute zwar noch nicht absehen, definitiv werde sie jedoch nicht mehr so aussehen wie heute, so der Experte. "Insofern sollten wir nicht auf das ausbilden, was morgen nicht mehr sein wird. Wir sollten Kompetenzen, sich auf Veränderungen einstellen zu können, vermitteln. Wir müssen in allen Ausbildungsgängen ein Verständnis für Technologie verankern. Wir müssen viel stärker das Orchestrieren unterschiedlicher Kompetenzfelder und kultureller Besonderheiten lehren. Und vor allem müssen wir den jungen Generationen die Instrumente vermitteln, die sie dazu befähigen, selbständig zu lernen und zu führen, ohne Vorgaben und Schemata zu folgen."

Keynote-Vortrag von Nicolai Andersen: Die Generationenlücke – wissen wir, was die Generation Y wissen will? Dienstag, 14. April 2015, 10.00 – 10.45 Uhr, Holiday Inn Zürich Messe

Die Swiss eLearning Conference findet am 14. und 15. April 2015 im Hotel Holiday Inn gegenüber der Messe Zürich statt.