Kommunikationswege

Industrie 4.0 optimiert die Abläufe

Das Trainingssystem Industrie 4.0 von Lucas-NülleKerpen, März 2015 - In der Kfz-Industrie hat die Zukunft der automatisierten Produktion schon begonnen. Hier kommunizieren Maschinen und Produkte so miteinander, dass Herstellungsprozesse individualisiert und komplett automatisiert von statten gehen. Industrie 4.0 wendet die Prinzipien des "Internet der Dinge" in der industriellen Produktion an. Die dadurch ausgelösten Umwälzungen sind so umfassend, dass man - nach Dampfmaschine, Massenproduktion und Internet - von der vierten industriellen Revolution spricht. Was brauchen Fachkräfte von morgen, um in der Arbeitswelt der Industrie 4.0 bestehen und diese sogar weitervorantreiben zu können?

Das Ausmaß der Revolution ist immens. Vorsichtige Schätzungen, beispielsweise des Marktanalyseunternehmens Gartner, gehen davon aus, dass bis 2020 rund 26 Milliarden Maschinen miteinander vernetzt sind. Die Umsatzerwartungen liegen im gleichen Zeitraum bei etwa 600 Milliarden Euro.

"Nur wer als Fachkraft die Kommunikationswege der Maschinen verstehen und steuern kann, wird sich auch in der Industrie 4.0 beruflich entwickeln können", erklärt Marijan Naglic, Produktmanager für den Bereich Automatisierungstechnik.

Zukunft heute erleben

Lucas-Nülle hat seine IMS®-Trainingsstation so ausgerüstet, dass sie Bedingungen der Industrie 4.0 realitätsnah darstellen kann. Dafür wird innerhalb des Systems ein Werkstück aus drei Teilen zusammengesetzt, die mit einem RFID-Chip ausgestattet sind. Auf diesem werden alle relevanten Informationen über den Produktionsstatus und das herzustellende Produkt hinterlegt. Vor den Bearbeitungsstationen wird ausgelesen, in welcher Variante das Werkstück zusammengebaut werden soll.

Über ein Touchpanel wird die Farb-/Materialkombination des Werkstücks ausgewählt und der Produktionsablauf gestartet. So können die Auszubildenden die Herstellung eines spezifizierten Produktes verfolgen und selbst steuern, indem sie diese programmieren. Um möglichst realitätsnahe Bedingungen zu schaffen, ist die Anlage mit Industrie-Komponenten ausgestattet, denen die Auszubildenden auch im späteren Berufsleben begegnen werden. Der begleitende Multimedia-Kurs entstand in enger Zusammenarbeit mit Prof. Becker von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, sodass die praktische Einsatzfähigkeit in der Lehre sowie ein hohes fachliches und didaktisches Niveau garantiert sind. Auch in der betriebsinternen Aus- und Weiterbildung kann das Trainingssystem eingesetzt werden.

"Die Zusammenarbeit mit der Hochschule bürgt für Qualität und Funktionalität in jeder Lehrsituation. Mit dem neuen System lernen die Studenten, wie sich Abläufe optimieren lassen. Denn das ist das wichtigste Ziel von Industrie 4.0", so Naglic.