Arbeiten 4.0

Menschliche Personalarbeit trotz starker Digitalisierung

Köln, Juli 2015 - Was hat Human Resource Management mit der Digitalisierung der Wirtschaft zu tun? Sehr viel, wie die Zukunft Personal in diesem Jahr zeigt: Vom 15. bis 17. September setzt die Messe in Köln mit dem Top-Thema "Arbeiten 4.0" entsprechende Akzente. Neben einem Großaufgebot an IT-Unternehmen wartet die HR-Leitmesse mit einem Thementag "Digitale Transformation" auf. Personal-Experten stellen dabei nicht nur konkrete Tools vor, sondern befassen sich insbesondere mit dem nötigen Wandel der Organisationsstrukturen, damit diese greifen.

Viele Personalverantwortliche nehmen die digitale Transformation bislang eher als neutrale Beobachter wahr – schließlich beschäftigen sie sich mit den Menschen in ihren Organisationen. Doch auch für Personalmanager geht es nicht mehr ohne digitales Know-how. Digitale Medien und Softwarelösungen schaffen die Voraussetzung für neue Formen von Zusammenarbeit und Personalentwicklung. Gleichzeitig helfen sie Personalern dabei, ihre Arbeit zu optimieren und Freiräume für strategische Aufgaben zu gewinnen. Die Frage, wie sich die menschliche Seite der Personalarbeit mit der zunehmenden Digitalisierung verträgt, bietet gleichwohl Diskussionsstoff.

Start-up-Spirit in Köln

In diesem Spannungsfeld setzt die Zukunft Personal, Europas größte Messe für Personalmanagement, den Hebel an mehreren Stellen an. Die Aussteller zeigen konkrete Tools für die Digitale Transformation in der Personalarbeit. Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang der aktuelle Hype um Neugründungen im Human Resource Management, die mit dem "Start-up Village" eine eigene Plattform bekommen.

Mit dabei sind inzwischen schon rund 20 Unternehmen – unter anderem HRinstruments (ein innovatives cloud-basiertes Feedbacktool für Personal-, Team- und Organisationsentwicklung), 4Scotty (eine Plattform für die Suche nach IT-Experten), get in (ein Portal, das IT-Nachwuchskräften Berufs- und Arbeitgeberwahl erleichtert), Evalea (ein Tool zur Evaluation in der Personalentwicklung) oder eFactor sp. z o.o. (ein Anbieter von game-based Learning).

Aufbruchsstimmung schwappt auf Personalerszene über

Die Aufbruchsstimmung in Sachen Digitalisierung geht an den etablierten Software-Unternehmen nicht spurlos vorüber. Der Veranstalter erwartet zahlreiche Produktneuheiten, die erstmals auf der Messe präsentiert werden. Im Trend liegen insbesondere Talentmanagement-Lösungen für den Mittelstand, Big Data für HR oder das Matching von Bewerbern und Unternehmen im Recruiting.

Unter den rund 650 Ausstellern sind bekannte Markt-Player wie ADP Employer Services, Atoss Software, Begis, Easy Software, Google Germany, Hansalog, Haufe Lexware, HR Informationssysteme, KDV Kanne Datenverarbeitung, Oracle Nederland BV, perbit Software, Persis, rexx systems, Sage HR Solutions oder SAP Deutschland.

Pflichtaufgaben automatisieren und Zeit für die Kür schaffen

Gleichwohl sollte der Einsatz von neuer Software – im Personalbereich und in der gesamten Organisation eines Betriebs – nicht Selbstzweck bleiben. Deshalb geht es in Vorträgen und Diskussionen des Thementages "Digitale Transformation" am Dienstag, 15. September, um neue passende Organisationsstrukturen.

Den Anfang macht Christiane Flüter-Hoffmann, Senior Researcher des Instituts der Deutschen Wirtschaft, mit einem Überblick darüber, wie stark die Personalabteilungen schon in die digitale Transformation involviert sind. Keynote-Speaker Stefan Ries, Personalvorstand der SAP SE & Co.KG, widmet sich einer Personalarbeit mit Weitblick, die neben den Pflichtaufgaben den digitalen Wandel auch mit der passenden Kür begleitet – wie etwa der systematischen Schulung der Führungsriege in Bezug auf künftige Marktentwicklungen und Industrie 4.0. In der Produktion entstehen durch den digitalen Wandel besonders viele Herausforderungen: Maschinen kommunizieren mit Maschinen, die Produktion steuert sich quasi selbst und Produkte steuern die Software. Dr. Rupert Felder, Personalleiter der Heidelberger Druckmaschinen AG, erläutert, wie der Mensch seine Rolle in dieser künftigen "Fertigung 4.0" neu definieren kann.