Lernkultur im Wandel

LEARNTEC: Lösungen für den User von morgen

Karlsruhe, Dezember 2015 - Von A wie Autorentool bis Z wie Zertifizierung - die LEARNTEC deckt vom 26. bis 28. Januar 2016 alles ab, was im Bereich eLearning wichtig ist: Auf der Messe sind Hard- und Software wie etwa Lernmanagementsysteme (LMS), Lernportale, Autorentools, Open-Source-Plattformen, virtuelle Klassenzimmer und Lernprogramme zu sehen; aber auch Lösungen zu Talent Management, Performance Support, Online-Akademien, Social Learning und Change Management.

 

Zudem beleuchtet der Kongress verwandte Themen wie etwa Global Learning, Projektmanagement, Industrie 4.0, Cloud und Datenschutz, Fachkräftemangel, Coaching, Klausuren und Prüfungen sowie Rechtsfragen.
Mobile Learning – klassischer Trend, neue Ideen
 
Mobile Learning ist der Trend im Bereich Online-Weiterbildung: "Mehr als die Hälfte aller Deutschen lernt mit Tutorials aus dem Bereich Wissen und Bildung", erklärt Jörg Wachsmuth, Leiter Marketing und Vertrieb bei e-doceo Deutschland. Mit seiner Video-App Skillcatch lernen Mitarbeiter informell und damit nachhaltiger als in Präsenzseminaren. Zudem können User die Tutorials direkt in ihr eigenes Learning Content Management System übertragen. So wird Wissen zentral gespeichert und bleibt im Unternehmen.
 
Dass Apps mehr sind als eine Spielerei für Smartphones und Tablets, zeigt Patrick Hypscher in seinem Vortrag "Mit Mobile Apps Lerntransfer und Verhaltensänderungen fördern" am 28. Januar 2016 im Anwenderforum. Denn was bei Ernährung und Sport funktioniert, lässt sich auch für die Weiterbildung nutzen. Damit schlägt der Geschäftsführer von Skill Hero eine Brücke zwischen Präsenz- und Online-Lernen: Seine Smartphone-Apps unterstützen die Teilnehmer vor, während und nach den Seminaren.
 
Die einfachste Zielgruppe sind Jugendliche – sie nutzen Apps so selbstverständlich wie frühere Generationen ihre Schulbücher. "Eine Klasse hat zum Beispiel eine geschlossene Gruppe auf WhatsApp und teilt dort Hausaufgaben, Termine und Noten", erläutert Gerrit Heims, Projektmanager bei Edyou. Das Web 2.0 bietet somit neue Möglichkeiten der Schulentwicklung. Problematisch ist jedoch der Datenschutz, denn seit WhatsApp zu Facebook gehört, wissen weder Schüler noch Lehrer, welche Daten gesammelt, gespeichert und an Dritte weitergegeben werden. Um die Grenzen zwischen dienstlichen und privaten Angelegenheiten nicht zu überschreiten, verbindet die Plattform Edyou die Kommunikation mit hohem Datenschutz.
 
Mobile Learning – Thema auch im Kongress
 
Noch konkreter wird es im Kongress: Dort können sich die Teilnehmer am 26. Januar 2016 Beispiele von Mobile-Learning-Lösungen in Unternehmen anschauen – in einem deutschsprachigen Vortrag zum Einsatz bei Samsung und einem englischsprachigen zum Fremdsprachentraining bei E.ON. Die Herausforderung liegt nicht mehr in der technischen Umsetzung – sie ist bereits State-of-the-Art. Vielmehr geht es heute um die Einbindung in bestehende Weiterbildungskonzepte und die Akzeptanz seitens der Mitarbeiter – kurz: um einen Kulturwandel.
 
Auch die Haufe Akademie weiß um die Bedeutung einer nachhaltigen Lernkultur: "Mit unseren digitalen Lösungen ergänzen wir die Personalentwicklungsmaßnahmen von Unternehmen in der Breite und begleiten sie bei der Erreichung wichtiger Qualifizierungsziele und der Etablierung einer nachhaltigen Lernkultur", sagt Peter Miez-Magold, Bereichsleiter eLearning Solutions bei der Haufe Akademie, die in diesem Jahr Partner der LEARNTEC ist.
 
Wie wichtig ein Kulturwandel ist, erklärt Dr. John Traxler, Professor an der University of Wolverhampton (UK), in seinem englischsprachigen Kongressvortrag "Mobile Learning Culture" am 26. Januar. Seinen kritischen Blick richtet er vor allem auf Regionen, in denen der Zugang schwierig oder teuer ist. Damit sind nicht nur die ärmeren ost- und südeuropäischen Länder gemeint. Auch in Deutschland gibt es noch zahlreiche weiße Flecken, die das Online-Lernen erschweren. Gunnar Franke vom TÜV Rheinland Consulting berichtet am 26. Januar im Kongress darüber, wie schnell der Mobilnetz- und Breitbandausbau voranschreitet und wann mit einem flächendeckend schnellen Internet und einer hohen Netzqualität für alle zu rechnen ist.
 
"Die zunehmende Digitalisierung ändert die Art, wie wir heute und in Zukunft leben, lehren und arbeiten", sagt Sünne Eichler, Mitglied im Kongresskomitee der LEARNTEC. Daher steht der 24. LEARNTEC-Kongress unter dem Motto "Zukunft Lernen: Lernkultur digital". Die Lernkultur ist von mehr Flexibilität und Personalisierung der Angebote, aber auch von mehr Selbstverantwortung für das Ergebnis gekennzeichnet: "Das bedeutet einen Kulturwandel für Lerner, Trainer und die gesamte Organisation." Prof. Dr. Peter A. Henning, ebenfalls Mitglied im Kongresskomitee, bestätigt: "Mobile digitale Endgeräte sind kein technischer Schnickschnack mehr, sondern haben sich zu einem wichtigen Bestandteil unserer Kultur entwickelt." Er versteht Lernen mit IT nicht nur als Frage der Technik, sondern beobachtet die Trends beim Lernen sehr genau.