Schulbuchverlage

Cornelsen: Verhaltener Markt für reines eLearning

Frankfurt am Main/München, Oktober 2007 - Das Angebot der Bildungsmedien hat auf der Frankfurter Buchmesse 2007 alle Zielgruppen vom Kleinkind bis zum Erwachsenen in der beruflichen Weiterbildung im Blick. Digitale Medien spielen eine wichtige Rolle, Leitmedium im Schulunterricht und im boomenden Nachmittagsmarkt bleibt das Buch.




Von den insgesamt 7.000 Verlagen auf der Frankfurter Buchmesse sind rund 1300 nationale und internationale Aussteller dem Bildungssektor zuzurechnen. Den Schwerpunkt "Lebenslanges Lernen" mit der "Gemeinschaftspräsentation Bildung" und dem SPIEGEL-Bildungsforum verstärkt der Veranstalter durch einen neuen "Educational Publishing Pavillon" mit einem internationalen Spektrum von Lernmedien für den Nachhilfeunterricht.

Cornelsen gehört zu den Schulbuchverlagen, die mit ihren Medien die ganze Bandbreite von Zielgruppen, Lehr- und Lernsituationen ansprechen. Eine wichtige Rolle spielt das Internet als Plattform und als Downloadportal für Lehrer zur Unterrichtsvorbereitung. In der Lehrerfortbildung arbeitet die Cornelsen Akademie mit Blended Learning-Angeboten. Ein neuer Masterstudiengang "Schulmanagement und Qualitätsentwicklung" vermittelt Kompetenzen in der Schul-, Organisations- und Personalentwicklung. Der Unterricht besteht aus einer Kombination von Präsenzphasen und moderiertem Online-Lernen.

"ELearning selbst hat sich an den Schulen bislang nicht in großem Umfang etablieren können", so Martin Hüppe, Geschäftsführer Neue Medien bei Cornelsen. "Erfolgreich sind elektronische Produkte, wenn wir sie mit unseren Lehrwerken verknüpfen. Den meisten Schulbüchern ist heutzutage eine CD-ROM beigelegt. Zudem werden sie auch durch Online-Angebote ergänzt." Die "Interaktiv-Reihe" für den naturwissenschaftlichen Unterricht stellt fachübergreifende Bezüge her und macht anspruchsvolle Experimente auf CD-ROM anschaulich.

Der Nachhilfeanbieter "Studienkreis", der zur Cornelsen Verlagsgruppe gehört, setzt nach wie vor auf Präsenzunterricht. Ein komplettes eLearning-Angebot zu entwickeln, bei dem die Schüler von zu Hause aus lernen und durch einen Tutor unterstützt werden, ist nicht angedacht. "Digitale Produkte können Nachhilfe ergänzen und unterstützen, aber nicht substituieren", ist die Erfahrung von Hüppe.

Die Schüler-Community www.learnetix.de mit einem Mix aus Informationen, Spielen, Übungen und Produkten kommt bei der Zielgruppe sehr gut an, hat aber in vertrieblicher Hinsicht nicht die Erwartungen erfüllt. Insgesamt resümiert Martin Hüppe: "Der Markt reagiert nach wie vor sehr verhalten auf elektronische Angebote, die als eigenständige Produkte positioniert sind."

Von einer "zunehmenden Akzeptanz" von eLearning in der betrieblichen Weiterbildung spricht Hartmut Brill, Redaktionsleiter für moderne Fremdsprachen bei Cornelsen Corporate Solutions. Aktiv nachgefragt werden eLearningkurse von größeren Unternehmen. Bei der Beratung eines Kunden stehe die maßgeschneiderte Lösung im Mittelpunkt, bei der ein Blended Learning-Ansatz sinnvoll sein kann. "Wir wirken aber nicht missionarisch", erläutert Hartmut Brill.