EU-Konferenz

Die Umsetzung der Lissabon-Strategie 2010

Lissabon (PT), Oktober 2007 - (von Martina Bischoff) Unter der Schirmherrschaft der Portugiesischen Präsidentschaft fand am 15. und 16. Oktober 2007 die EU-eLearning Konferenz eLearning Lisboa 2007 statt. Mehr als 1.500 Personen nahmen an von der vierten Konferenz zur Umsetzung der Lissabon Agenda 2010 teil. Die Beiträge konzentrierten sich auf drei Hauptthemen: digitale und soziale Angleichung, Anpassung von Fähigkeiten an die Wissensgesellschaft und der Wert von eLearning.




Direkt nach der offiziellen Eröffnung der Konferenz durch die portugiesischen Gastgeber, leitete Claudio Dondi, Präsident von Scienter, die Auftaktdiskussion. "Was haben wir in Bezug auf die Erfüllung der Lissabon-Strategie bislang falsch gemacht?" und "Welche Vorschläge bringen Sie mit, um die Ziele bis 2010 doch noch zu erreichen?" Mit diesen Fragen sahen sich Publikum und Konferenzteilnehmer konfrontiert.

Für Paul Lefrere von der Open University, UK, lautet die noch offene Hauptaufgabe "Wie können wir eLearning zur Wertsteigerung nutzen?" Markku Markkula, Direktor des Lifelog Learning Institute, Finnland ortet die Probleme der Vergangenheit in Form von schlechter Koordination und fehlenden Fähigkeiten in Netzwerken zu arbeiten. Seiner Ansicht nach müssen vor allem neue eLearning-Konzepte basierend auf Web 2.0 Funktionalitäten entwickelt werden. Dabei gilt es die Leistungen nicht nur von Einzelpersonen und Gruppen zu stärken, sondern auch von Netzwerken.

Zwei Herausforderungen betont Diogo Vasconcelos, eGov Cisco: Zum einen die fehlende Verbindung der Lissabon-Strategie mit der europäischen Gesellschaft. Zum anderen die Veränderung der technischen Voraussetzungen. Heute leben wir in einer Welt, die zu 50 Prozent mit dem Internet verbunden ist. Für Vasconcelos liegt die Zukunft von eLearning in "connected learning". Dies ist für ihn die Voraussetzung soziale Innovationen hervorzubringen. Die größten Aufgaben der Zukunft sieht er in der Beantwortung folgender Fragen: "Wie können eLearning und der Zugang zum Internet dazu beitragen, dass Menschen länger in ihren gewohnten Gemeinschaften und Umgebungen verbleiben können?" und "Wie kann eLearning helfen, den Klimawandel zu verändern?".

Rogerio Carapuca, Vorsitzender und Geschäftsführer von Novabase, hat zwei Vorschläge, wie man Europas Innovationskraft stärken und die Wissensgesellschaft nachhaltig verändern kann. "Jedes Mitgliedsland sollte eine Kultur der Leistung in ihren Verwaltungen aufbauen und den Wissenswettbewerb zwischen Mitarbeitern fördern." Ein weiterer Vorschlag von ihm lautet: Jedes größere Produkt sollte nur mit einer einseitigen schriftlichen Gebrauchsanweisung und einem eLearning-Handbuch ausgeliefert werden.

In mehreren Vorträgen und Workshops wurden die Themen der Konferenz diskutiert. Mark Rosenberg, amerikanischer Berater, stellte sein Konzept des "performance based learning" vor. Etienne Wenger, Schweizer Experte auf dem Gebiet der Communities of Practice präsentierte seine Forschungsergebnisse zu informellem Lernen. Weiter Themen waren Regionen, nachhaltiges Wachstum und Technologie, die Ausbildung von Trainern und Tutoren und Qualität und Evaluierung von eLearning.