Nachhilfepilot.ag

Nachhilfe im Videokonferenzraum

Tübingen, Juli 2008 - (von Bettina Deininger) Der Nachhilfelehrer aus Hamburg kommt jede Woche ins Haus seines Schülers in München - per Videokonferenz im Internet. Auf der Website von "Nachhilfepilot" finden sich Lehrer und Schüler und lernen gemeinsam in virtuellen Räumen. Über die Anwendungsfelder der Online-Videokonferenz gab Professor Dr. Hanns Ruder vom Institut für theoretische Astrophysik der Universität Tübingen Auskunft, der die Schirmherrschaft für das neue Projekt übernommen hat.




Seit wann gibt es Nachhilfepilot.ag?

Prof. Hanns Ruder: Nachhilfepilot ist im März 2008 gestartet.

Wie entstand die Idee zu Nachhilfepilot.ag?

Prof. Hanns Ruder: Die Idee zu Nachhilfepilot stammt von Thomas Dahm. Als langjähriger Unternehmer u.a. in der IT-Branche begann er vor einiger Zeit sein Referendariat für das Lehramt an Gymnasien. Was lag da näher, als das eine mit dem anderen zu verbinden.

Wie funktioniert Nachhilfepilot.ag?

Prof. Hanns Ruder: Auf der Plattform von Nachhilfepilot können sich Lehrer und Schüler eintragen und Nachhilfe bzw. Unterricht entweder anbieten oder erhalten. Der Unterricht findet dann online in Videokonferenzräumen statt. Dabei ist es möglich - je nach technischer Voraussetzung der Teilnehmer - Lerngruppen bis zu 4 Schüler mit einem Lehrer zu bilden.

Welche pädagogischen Grundsätze verfolgt Nachhilfepilot.ag?

Prof. Hanns Ruder: Nachhilfepilot überprüft die Angaben der Tutoren zu ihrer Qualifikation sehr gründlich. Dies ermöglicht den Eltern/Schülern eine verlässliche Auswahl des besten Lehrers für das jeweilige Problem. Eltern/Schüler können aber nicht nur nach der Qualifikation des Lehrers entscheiden, sondern haben darüber hinaus auch die Möglichkeit, nach Lehrbuch und Unterrichtshonorar auszuwählen. Eltern mit schmalem Geldbeutel können auf unserer Plattform den preiswertesten Lehrer finden, ohne bei der Qualifikation des Tutors Abstriche machen zu müssen. Hinzu kommt die Möglichkeit, sich z.B. mit Schulkameraden zusammen zu tun, um im Gruppenunterricht noch mehr Geld einzusparen.


Nachhilfepilot will darüber hinaus ganz generell das Lernen in virtuellen Räumen bekannt machen. Die in den Bildungsplänen der Länder verankerten Lernziele und Kompetenzen im Blick auf ITG (informationstechnische Grundbildung) und Multimedia werden ganz automatisch mit gestärkt und gefestigt.

Was ist das Besondere an Nachhilfepilot.ag?

Prof. Hanns Ruder: Nachhilfepilot schafft eine ganz neue, ja einzigartige Flexibilität im Bereich der Nachhilfe. Sowohl Lehrer als auch Schüler sparen erhebliche Zeit ein, die Anfahrzeiten zum Unterrichtsort entfallen. Die Auswahl des Lehrers kann bundesweit und völlig ortsunabhängig nach den eigentlich zentralen Kriterien wie Qualifikation und Preis getroffen werden.


Nachhilfepilot verdient nichts an dem erteilten Unterricht. Die Zahlung von Unterrichtshonoraren erfolgt direkt zwischen den beteiligten Personen. Nachhilfepilot leistet also einen Beitrag zur "Demokratisierung" der Nachhilfe, indem der Zugang zu qualitativ hohem Nachmittagsunterricht erleichtert wird.

Welche technischen Voraussetzungen müssen die Teilnehmer erfüllen?

Prof. Hanns Ruder: Nachhilfepilot arbeitet mit einem betriebsystemunabhägigen und plattformübergreifenden System. Teilnehmer benötigen lediglich einen DSL Anschluss, müssen den aktuellen kostenlosen Flash-Player installieren und in ihrem (beliebigen) Browser Cookies akzeptieren. Über ein eigens auf nachhilfepilot.ag dafür eingerichtetes Modul kann jeder in ca. einer Minute sein PC-System auf seine Tauglichkeit überprüfen. Eine Softwareinstallation ist also nicht erforderlich. Jeder kann sofort loslegen.

Was kostet die Teilnahme?

Prof. Hanns Ruder: Die monatliche Mitgliedschaft für Schüler beträgt 2,- Euro, für Lehrer, die nur in der Erwachsenenbildung tätig sind 10,- und für Lehrer, die auch minderjährige Schüler unterrichten möchten (Premium-Account) beträgt der monatliche Beitrag 15,- Euro. Eine Vertragsbindung besteht nicht (kein Abo), eine Vermittlungsgebühr fällt nicht an. Im Augenblick ist die Nutzung von Nachhilfepilot noch kostenlos.

Welche Fächer, Klassenstufen, Schulformen sind besonders nachgefragt?

Prof. Hanns Ruder: Die Nachfrage ist ab der Mittelstufe bis hin zur gymnasialen Oberstufe besonders groß.

Wie viele Lehrende und wie viele Lernende sind eingeschrieben?

Prof. Hanns Ruder: Das wollen wir aus verständlichen Gründen hier nicht verraten.

Wie können Schulen Nachhilfepilot.ag nutzen?

Prof. Hanns Ruder: Schulen können unsere I-Frame Lösung nutzen. Mit wenigen Klicks können wir ganze Schulen per Videokonferenznetzwerk verbinden und die Einrichtung von eigenen Lernnetzwerken ermöglichen. Technisch ist dies denkbar einfach und ohne Aufwand von Seiten der Schule möglich. Die Schule erhält einfach einen http://-Link übersandt, den sie in die schuleigene Homepage integrieren kann. Wie so etwas aussieht, kann man auf unserer Webseite unter der Seite "Sofort live testen" kostenlos ausprobieren.

Gibt es weitere Nutzungsideen?

Prof. Hanns Ruder: Wir wollen die I-Frame Lösung auch an kleine und mittelständische Unternehmen zur Verbesserung der innerbetrieblichen Kommunikation (Weiterbildung) und zur Optimierung der Kundenpflege vermarkten. Ferner ist für die nahe Zukunft eine "Nachhilfeflatrate" für ad-hoc Unterrichtshilfe geplant. Hier wollen wir besonders den dringenden Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler vor Prüfungen und Klassenarbeiten entsprechen.