'docendo'

Erfolgreiche Software steht als Open Source bereit

Berlin, November 2009 - Wissenschaftler am hessischen Telemedia Technologie Kompetenz-Center (httc) und am Fachgebiet Multimedia Kommunikation (KOM) der Technischen Universität Darmstadt haben eine Software entwickelt, mit der sich Selbstlernmodule intuitiv erzeugen lassen. Diese Software mit dem Namen "docendo" ist als Open Source Software für eine breite Öffentlichkeit verfügbar.




"Ein Lernmodul kann mit docendo schneller und einfacher erstellt werden als ein Vortrag mit Power Point", so Dr. Christoph Rensing, der in Darmstadt maßgeblich an der Entwicklung der Software beteiligt war. "Dass dies tatsächlich so ist, zeigen die langjährigen Erfahrungen in unseren Projekten", so Rensing weiter. Seit mehr als fünf Jahren wird docendo von Medizinern und Sportwissenschaftlern an den hessischen Universitäten eingesetzt, die damit schon mehr als 600 Kurse erstellt haben.

Bei docendo werden alle wichtigen Bausteine eines Lernmoduls wie Textpassagen, Bilder, Tabellen oder Graphiken auf einem zentralen Server hinterlegt. Diese können dann einfach und ohne großen Aufwand zusammengesetzt werden. Der Autor kann sich dabei vollständig auf den Inhalt seiner Lerneinheit konzentrieren, da die Formatierung und das Layout vom System übernommen werden. Die Speicherung und Bereitstellung der einzelnen Bausteine auf einem zentralen Server bringt gleich mehrere Vorteile mit sich.


So können Lernmodule kollaborativ angefertigt werden oder einzelne Bauteile und Inhalte eines Lernmoduls untereinander ausgetauscht und wieder verwendet werden. Da auf das System über das Web zugegriffen werden kann, ist keine Installation spezieller Programme auf dem eigenen Rechner notwendig.

Die innovativen Ideen von docendo stammen von den Wissenschaftlern des Fachgebiets KOM. In Kooperation mit dem httc setzten sie diese in dem umfangreichen und erfolgreich eingesetzten Softwareprodukt um.


Die langjährige Entwicklung der Software wurde vom Land Hessen und dem Bund gefördert. Seit 2008 ist auch die ETH Zürich beteiligt. Sie führte docendo in einem Projekt ein, das die Zielsetzung verfolgt, den Lernenden individuell maßgerechte Selbstlernmodule zur Verfügung zu stellen. Heute wird docendo vom Network for Educational Technology (NET), dem eLearning Kompetenzzentrum der ETH Zürich, als Content Authoring Lösung für die ETH betrieben.

Neben der ETH Zürich setzen docendo bisher alle hessischen Universitäten in den Fachbereichen Humanmedizin und Sportwissenschaften erfolgreich ein. Die Nutzung ist jedoch nicht auf Hochschulen beschränkt. "docendo ist universell und überall verwendbar, wo es um Wissensvermittlung geht, z.B. in Schulen, Verbänden oder öffentlichen Institutionen", erklärt Prof. Ralf Steinmetz, Leiter von KOM.