Ergosign

Usability von eLearning-Systemen

Saarbrücken, April 2014 - Der Kampf mit Technik und der Bedienbarkeit macht manchem motivierten Lernenden einen Strich durch die Rechnung. Die Usability einer Lernapplikation entscheidet damit maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg eines Lernangebots. Das Unternehmen Ergosign will dem "mit analytischer Kom­pe­tenz, Inno­vati­ons­freu­de und Ge­spür für bril­lantes Design" entgegenwirken und die An­wender be­geis­tern.

Folgt man der Definition von Usability als Ausmaß der effektiven, effizienten und zufriedenstellenden Nutzung eines Produktes durch bestimmte Nutzer in einem bestimmten Kontext zur Erreichung bestimmter Ziele [ISO-Norm DIN EN ISO 9241, 11], so setzt jede Betrachtung der Usability eines konkreten eLearning-Systems umfassende Kenntnisse über die zu erwartende Benutzergruppe, den Nutzungskontext und die verfolgten (Lern-)Ziele voraus.

Die Usability eines eLearning-Systems ist damit keine Eigenschaft des Systems an sich, sondern ergibt sich dezidiert mit Bezug auf eine vorgesehene Gruppe von Lernenden und deren Ziele sowie den gegebenen situativ-kontextuellen Nutzungsbedingungen. Unter Effektivität wird im Bildungskontext die Eignung des Lernangebotes zur Erreichung von Lernzielen verstanden, während die Effizienz den für einen intendierten Grad der Zielerreichung notwendigen Ressourcenaufwand beschreibt. Zufriedenheit schließlich verweist auf emotional-motivationale Effekte der Nutzung, die Abwesenheit von subjektiv empfundenen Beeinträchtigungen und eine wahrgenommene Passung von Erwartungen und Lernfortschritt.

Lernprozesse erfordern zu ihrer Initialisierung und Aufrechterhaltung die aktive Bereitstellung kognitiver Ressourcen – Usability-Barrieren stellen hierbei klare kognitive Belastungen dar. Aus instruktionspsychologischer Perspektive kann zwischen intrinsischer und extrinsischer kognitiver Belastung bei der Bewältigung von Lerninhalten unterschieden werden. Während die intrinsische Belastung ein Attribut der Lerninhalte selbst darstellt — also von dem Schwierigkeitsgrad und der Komplexität des Lernstoffs abhängig ist — resultiert die extrinsische kognitive Belastung aus Bedienbarkeitsbarrieren (System Usability) und/oder der didaktisch inadäquaten Aufbereitung von Lerninhalten (Content Usability).

Die unzureichende Usability eines eLearning-Systems erhöht die extrinsische kognitive Belastung. Sie bindet für den Lernprozess benötigte kognitive Ressourcen und steht damit einem positivem Lernerlebnis und -ergebnis grundlegend entgegen. Im Extremfall kann dies bedeuten, dass Lernende mehr Zeit darauf verwenden, die Bedienung eines eLearning-Systems zu erlernen, als sich mit den eigentlichen Lerninhalten auseinanderzusetzen (vgl. Jeffels, 2011).

Technische Barrieren und Bedienbarkeitsdefizite können in Frustrationen resultieren und die Lernmotivation empfindlich mindern. Die Usability einer Lernapplikation entscheidet damit in hohem Maße darüber, ob "das System möglichst komplikationslos bzw. überhaupt zum Lernen verwendet wird" (Niegemann, 2008).