Einsatzpotenzial

LMS mit Gesichtserkennung: Ein Showcase

Biel, April 2014 - Die Schweizer Unternehmen KeyLemon und Swissteach haben gemeinsam einen Showcase für den Einsatz von Gesichtserkennungssoftware in einem LMS realisiert. Nach positiven Erfahrungen mit der Benutzeridentifikation per Fingerabdruck ist Swissteach überzeugt, dass auch die Gesichtserkennung im eLearning einiges Potenzial bietet.

Biometrische Daten im Alltag

Die Nutzung von biometrischen Daten gilt als zuverlässiger Ansatz zur automatischen Identifikation von Individuen oder zur ergänzenden Verifikation der mit einer Karte oder einem Ausweis belegten Identität.  Das bekannteste Einsatzgebiet sind moderne Reisepässe, die mit einem integrierten Chip ausgestattet sind, der biometrische Daten in Form eines digitalen Lichtbilds und der digitalisierten Fingerabdrücke enthält. Derart ausgestattete Reisepässe können Passkontrollen beschleunigen und verunmöglichen das Reisen unter falscher Identität.

Biometrische Daten kommen auch mit Personalausweisen für die Zutrittskontrolle zu sensitiven Gebäude- und Anlagenbereichen immer breiter zum Einsatz. Aber nicht nur dort: Ein weiteres Einsatzgebiet bilden nicht übertragbare Dauerkarten für Einrichtungen wie Schwimmbäder, deren Benützung durch Dritte wirksam verhindert werden soll. Entsprechende Systeme nutzen in der Regel den Fingerabdruck des Kartenträgers.

Auch im IT-Bereich bietet sich die Nutzung biometrischer Daten für die Zugriffskontrolle an. Notebooks mit Sensor zum Scannen des Fingerabdrucks gibt es seit geraumer Zeit zahlreich am Markt.

Biometrische Daten im eLearning

Die Swissteach AG, ein eLearning-Dienstleister aus Biel/Bienne, Schweiz, hat die Identifikation per Fingerabdruck für das Learning Management System Global Teach® seit einigen Jahren im praktischen Einsatz. Hintergrund bildet dabei nicht wirklich die Verschärfung des  Zugriffsschutzes, sondern die Tatsache, dass die eindeutige Identifikation eines Lerners mittels Name und Passwort nicht in allen Kulturen funktioniert. Einige Sprachen ermöglichen es, den gleichen Namen ganz unterschiedlich zu schreiben. Die Identifikation über den Fingerabdruck bildet in diesem Falle eine sinnvolle Alternative. Der Einsatz von Global Teach® mit dieser Art von Benutzeridentifikation funktioniert grundsätzlich bestens. Schwierigkeiten können sich dann ergeben, wenn die Fingerlinien von feinem Sand oder Schmutz gestört werden, was den Einsatz der Lösung in einigen Gebieten erschwert.

Showcase Gesichtserkennung

Swissteach AG sieht in der Nutzung von biometrischen Daten auch in den geografischen Kernmärkten einiges Potenzial.  Reto Schilliger, Product Manger für Global Teach®, denkt besonders an zwei Einsatzgebiete: "Das Sicherstellen der Identität eines Test-Absolventen ist bei Unternehmen immer wieder ein Thema. Biometrische Daten in Verbindung mit dem Personalausweis könnten hier zusätzliche Rechtssicherheit schaffen. Aber auch beim Zugriff auf besonders sensitive Lerninhalte sehe ich ein Einsatzpotenzial: Der Zugriff auf solche Inhalte könnte über eine biometrische Verifikation zusätzlich geschützt werden."

Wie letzteres in der Praxis aussehen könnte, das illustriert der von Swissteach mit KeyLemon umgesetzte Showcase. Bei der am Beispiel des LMS Global Teach®  von Bosch Rexroth umgesetzten Anwendung erfolgt das primäre Login wie gewohnt mit Benutzername und Passwort. Lediglich ausgewählte Inhalte erfordern vom angemeldeten Lernenden eine zusätzliche Verifikation der Identität mittels Gesichtserkennung. Der produktive Einsatz von biometrischen Daten ist bei Bosch Rexroth aktuell noch kein Thema, das Beispiel illustriert jedoch bestens die mögliche Anwendung und die problemlose technische Integration.

Ausblick

Swissteach ist sich bewusst, dass der Einsatz der Gesichtserkennung zu Beginn auf Widerstände stossen könnte. Heinz Gerber, CEO, ist jedoch zuversichtlich, dass sich diese mit guter Information überwinden lassen: "Biometrische Identifikation oder Verifikation schützt Lernende und Systemadministratoren zusätzlich vor missbräuchlichem Einsatz ihrer  Identität. Daran sollte eigentlich jeder interessiert sein." Gilles Florey, CEO von KeyLemon, legt zudem Wert auf eine ganz wichtige Tatsache: "Bei der biometrischen Gesichtserkennung werden lediglich einzelne spezifische Merkmale eines Gesichts ausgewertet und nach einem komplexen Muster codiert. Das eigentliche Bild des Gesichts wird nicht gespeichert und kann aus den biometrischen Daten auch nicht reproduziert werden."

Das LMS Global Teach® ist ein Produkt der Swissteach AG. Die Gesichtserkennungslösung ist ein Produkt von KeyLemon. Beide Produkte sind sowohl im SaaS-Modell oder installiert auf Servern des Kunden erhältlich.