Bottom-Up oder Top-Down?

Generierung von Lerninhalten im Bereich eLearning

München, Juni 2020 - Bevor ein eLearning Projekt überhaupt umgesetzt wird, stellt sich zu Beginn die wichtigste Frage: welche Lerninhalte sollen umgesetzt werden? Hier gibt es zwei Möglichkeiten, wie Lerninhalte generiert werden können: Bottom-Up oder Top-Down.

Bottom-Up bedeutet, dass die Themen direkt aus der Organisation und aus dem täglichen Business stammen, also wirklich im Feld generiert werden. Die Themen entstehen durch auftretende Probleme, Fragen und Schwierigkeiten, welche aus dem Unternehmen zu den Verantwortlichen in der Weiterbildung getragen werden. Die Themen weisen also eine hohe Relevanz für die Lernenden und einen hohen Anwendungsbezug auf.

Top-Down Generierung von Inhalten bedeutet im Grunde genommen das Gegenteil. Die Themengebiete werden beispielsweise aus dem Management oder der Weiterbildungsabteilung vorgegeben und im Anschluss umgesetzt. Die Themen entstehen also eher durch gesetzliche Änderungen und Regularien, Veränderungen oder Neuerungen im Unternehmen, Einführung von neuen Tools und Produkten etc.

Bottom-Up vs. Top-Down

Bottom-Up und Top-Down sind zwei sehr unterschiedliche Wege zur Generierung von Content. Natürlich stellt sich hier schnell die Frage, welche Variante besser und nachhaltiger zur Generierung von Themen und Inhalten ist. Die Frage, welche Form zur Generierung von Lerninhalten besser ist, lässt sich allerdings nicht beantworten, da im Grunde genommen beide Formen eine wichtige Daseinsberechtigung haben und unterschiedliche Ziele verfolgen.

Allerdings ist bei Bottom-Up Inhalten das Interesse der Zielgruppe oft grösser, da die Themen einen direkteren Bezug zur tatsächlichen Tätigkeit haben. Somit ist auch häufig die Motivation höher die Trainings zu absolvieren. Die Inhalte können als simple und kurze Lerneinheiten in Form von Videos oder Learning Nuggets umgesetzt werden, die Antworten auf gestellte Fragen oder Lösungen für auftretende Probleme liefern.

Top-Down generierte Inhalte benötigen oft wesentlich mehr Marketing und sind von ihrer Struktur her komplexer. Um die Trainings ansprechend und effizient zu gestalten, wird ein sinnvolles didaktisches Konzept und eine ansprechende Umsetzung benötigt, da die Inhalte eher künstlich, als natürlich entstehen und die Lernenden somit zuerst die Wichtigkeit und Relevanz der Thematik für ihre eigene Arbeit verstehen müssen.

Der Weg, wie die Lerninhalte generiert wurden, ist also wegweisend für die Umsetzung und das Marketing der Lernlösung. Bei beiden Ansätzen muss also das weitere Vorgehen, das Lernformat und die Umsetzung didaktisch und konzeptionell sinnvoll durchdacht werden, um die eLearning Maßnahme möglichst sinnvoll und nachhaltig für die Lernenden zu gestalten.