Optimierungsbedarf

Tablets allein lösen das Bildungsproblem nicht

Berlin, Dezember 2012 - Tablet-Computer im Schulunterricht sind momentan DAS Thema im Bildungsbereich. Die Begeisterung auf Seiten der Schüler ist natürlich groß, schließlich sollen mit Hilfe der mobilen Geräte Infos und Hintergründe schnell online recherchiert sein, ein individuellerer Unterricht ermöglicht werden und das gesamte Material für alle Fächer auf nur einem Gerät Platz finden. Besonders Apple will mit seinem iPad die Schulen erobern - doch es gibt eine große Hürde: Bislang sind kaum didaktisch wertvolle Inhalte, mit denen Lehrer den iPad-Unterricht sinnvoll gestalten können, verfügbar.




Zwar bietet Apple zahlreiche Apps für diesen Bereich an, ausgereift ist das Konzept allerdings noch nicht. Es fehlt an entsprechenden Materialien von Schulbuchverlagen und die Schüler wie auch die Lehrer müssen mit dem richtigen Umgang der Geräte erst noch vertraut gemacht werden. Insbesondere ältere Lehrer sind mit technischen Neuerungen unter Umständen überfordert. Die zwingende Frage ist: Wie gelingt es, mit Hilfe von Tablets guten Unterricht zu machen?

Tablets ohne explizite Bildungsinhalte nicht geeignet


In erster Linie zählt - sowohl beim klassischen als auch beim digitalisierten Unterricht - der Lernerfolg der Schüler. "Die Klassen mit Tablets zu fluten, kann keine ausreichende Lösung sein", ist sich Benjamin Wüstenhagen, Gründer des Lehrerportals meinUnterricht.de, sicher. "Die Kombination aus mobilen Geräten, hochwertigen didaktischen Inhalten und entsprechenden Angeboten für Lehrer ist der richtige Weg. In dieser Hinsicht gibt es auf dem Markt noch eine Menge Optimierungsbedarf", so Wüstenhagen weiter.


Apple ist sich der Problematik durchaus bewusst und hat das Thema Bildung und Inhalte mit einer groß angekündigten Präsentation Anfang 2012 in New York ins Rampenlicht gehoben. Dabei wurde mit iBooks Author ein Programm präsentiert, das es Lehrern ermöglichen soll, eigene interaktive Lehrinhalte zu erstellen. Ob dies gelingt, ist derzeit noch fraglich.

Spotify für Lehrer


Um den Lehrern wirklich unter die Arme zu greifen und qualitativ hochwertigen Unterricht gestalten zu können, reichen Tablet-Computer allein, auch mit guter Ausstattung, nicht. "Lehrkräfte brauchen spezielle Tools, die ihnen helfen, Zeit zu sparen und effektiv ihre Stunden zu planen. Vor allem aufgrund der Tatsache, dass sie ihre Schüler erst in den richtigen Umgang mit Tablets einweisen müssen, stehen sie zunächst vor einer Mehrbelastung. Dem muss von Beginn an mit arbeitserleichternden Maßnahmen entgegengewirkt werden. An dieser Stelle kommt meinUnterricht.de als entscheidender Baustein des digitalen Klassenzimmers ins Spiel", erklärt Wüstenhagen.


Die aktuell in der öffentlichen Beta befindliche Web-App bietet Lehrern im ersten Schritt die Möglichkeit, ihren Unterricht komplett online vorzubereiten. Zahlreiche Arbeitsblätter renommierter Fachverlage stehen dafür zur Verfügung. So lassen sich die einzelnen Fächer schnell und unkompliziert auf dem jederzeit zugänglichen digitalen Schreibtisch organisieren.


"Wir sehen uns als Spotify für Lehrer, nur dass wir keine Musik anbieten, sondern hochwertige Unterrichtsmaterialien", beschreibt Benjamin Wüstenhagen das Konzept. Derzeit wird die Plattform mit einer Windows 8 App für Tablets optimiert, damit der Unterricht zukünftig sowohl am heimischen PC als auch unterwegs oder direkt in der Schule mit den mobilen Geräten vorbereitet werden kann. Damit ist meinUnterricht.de das erste Unternehmen im Bildungsbereich, das über eine solche App verfügt.