Fachkräftestrategie

Bundesregierung will neue Weiterbildungskultur etablieren

Berlin, November 2018 - Die Ministerinnen und Minister Hubertus Heil, Franziska Giffey und Anja Karliczek, Peter Altmaier und Horst Seehofer haben gemeinsam in Berlin eine Fachkräftestrategie vorgestellt und diese mit den Spitzen der Sozialpartner, Länder, Kammern und der Bundesagentur für Arbeit diskutiert. Die Bundesregierung will so eine neue Weiterbildungskultur etablieren und qualifizierte Zuwanderung fördern.

Zum damit verbundenen Start der Umsetzung der Fachkräftestrategie betonte Bundesministerin Anja Karliczek: "Alle paar Wochen verlangen unsere Smartphones ein Update. Ein Zeichen, wie zügig Fortschritt stattfindet und dass wir es selbst in der Hand haben, wie wir damit umgehen. Auch der Arbeitsalltag eines jeden Einzelnen verändert sich und verlangt Updates. Mir ist wichtig, dass wir jedem Einzelnen mit guten Weiterbildungschancen das passende Update anbieten können. Mit diesem Ziel vor Augen machen wir uns jetzt gemeinsam mit der Wirtschaft und den Sozialpartnern an die Arbeit für eine Nationale Weiterbildungsstrategie."

Die Fachkräftestrategie umfasst drei Säulen: die inländischen, die europäischen und die internationalen Fachkräfte- und Beschäftigungspotenziale. Für jede Säule werden die wichtigsten Handlungsfelder und Maßnahmen beschrieben. Der Fokus in der Umsetzung der Fachkräftestrategie liegt dabei auf den inländischen Potenzialen. Neben ineinandergreifenden Maßnahmen im Bereich der Ausbildung, Qualität der Arbeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf bildet die Qualifizierung und Weiterbildung der jetzt im Berufsleben stehenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einen Schwerpunkt.

Anknüpfend an das vielfältige Weiterbildungsengagement der Betriebe und die Motivation der Beschäftigten wollen wir gemeinsam eine neue Weiterbildungskultur in Deutschland etablieren. Konkret gilt es, alle Erwerbstätigen dabei zu unterstützen, ihre Qualifikationen und Kompetenzen im Wandel der Arbeitswelt zu erhalten und anzupassen und somit zu erreichen, dass auf dem Arbeitsmarkt der digitalen Zukunft die Fachkräfte sind, die wir für einen starken Wirtschaftsstandort Deutschland brauchen - im Sinne der Beschäftigten und im Sinne der Betriebe und Unternehmen.

Deutschlands Wirtschaft ist aber auch weiterhin auf qualifizierte Zuwanderung angewiesen. Schon heute leisten Fachkräfte aus dem europäischen Ausland im Rahmen der Arbeitnehmerfreizügigkeit einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und tragen wesentlich zu einer Entspannung der Fachkräftesituation bei. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, wollen die beteiligten Ministerinnen und Minister mit verschiedenen Maßnahmen den Arbeitsstandort Deutschland für Fachkräfte aus dem europäischen Ausland und ihre Familien attraktiv halten.

Der heutige Ausbau von "Make-it-in-Germany" zum Informationsportal der Bundesregierung für Fachkräfte aus dem Ausland ist hierfür ein weiterer wichtiger Schritt. Das Fachkräftezuwanderungsgesetz für qualifizierte Arbeitskräfte aus Drittstaaten ergänzt diese Bemühungen und soll darüber hinaus helfen, gezielte Fachkräfteengpässe zu lindern, damit diese nicht zu einer Wachstumsbremse werden. Der Schwerpunkt wird dabei auf der Gewinnung von Fachkräften mit qualifizierter Berufsausbildung liegen.