Lernkultur

Die häufigsten Hürden auf dem Weg zur "Learning Organization"

Heidelberg, November 2019 - Eine gute Lernkultur gehört zu den wichtigsten Faktoren für den Erfolg eines Unternehmens. Warum? Eine "lernende Organisation" zu schaffen heißt, Teamwork, selbstständiges Denken und das Teilen von Know-how zu fördern. Das wiederum steigert die Effizienz, die Produktivität wie auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter und verschafft ihnen die optimalen Voraussetzungen, um sich an den digitalen Wandel anzupassen. Und das sind nur ein paar der vielen Vorteile einer fest verankerten Lernkultur.

Nun stellt sich aber die Frage, warum es so schwierig ist, in einem Unternehmen eine gute Lernkultur im Unternehmen aufzubauen? Häufig liegt das am Führungsstil oder der hierarchischen Strukturen im Unternehmen bzw. an der Gestaltung der individuellen Jobs. Der US-amerikanische Autor Peter Senge identifiziert in seinem Buch "Die fünfte Disziplin. Kunst und Praxis der lernenden Organisation" die sieben größten Lernhemmnisse:

  1. "Ich bin meine Position"
    Werden wir gefragt, was wir beruflich tun, beschreiben wir in der Regel unsere täglichen Pflichten, nicht die Aufgabe des Unternehmens, für das wir arbeiten. Wir fühlen uns also nicht für die Ergebnisse verantwortlich, die durch die Zusammenarbeit aller Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens entstehen.
  2. "Der Feind da draußen"
    Wir konzentrieren uns beruflich meistens ausschließlich auf uns selbst. Geht etwas schief, lautet unser erster Gedanke: Das hat jemand anders verbockt.
  3. "Angriff ist die beste Verteidigung"
    Der Begriff Proaktivität wird oft falsch verstanden. Eigeninitiative bedeutet nicht, dass man tatkräftig seine Feinde bekämpft. Wahres proaktives Verhalten   erfordert zu verstehen, wie unsere Taten zu unseren Problemen führen.
  4. "Fixierung auf Ereignisse"
    Wir sind es gewohnt, alles in kurzzeitigen Ereignissen zu betrachten; für jedes Ereignis muss es einen bestimmten Grund geben. Allerdings ergeben sich die größten Probleme und Bedrohungen oft aus langfristigen Prozessen.
  5. "Gleichnis vom gekochten Frosch"
    Setzen wir einen Frosch in einen Topf mit kochendem Wasser, würde er sofort herausspringen. Wird er aber in einen Topf mit kaltem Wasser gesetzt, das langsam erhitzt wird, bleibt er sitzen, weil er sich an die langsam steigende Temperatur gewöhnt. Den Menschen geht es ähnlich: Wir reagieren gut auf plötzliche Bedrohungen, aber es fällt uns schwer, allmähliche Veränderungen als Gefahr zu erkennen.
  6. "Illusion, dass wir aus Erfahrung lernen"
    Angeblich lernen wir am besten aus Erfahrung, in Wahrheit aber bekommen wir nur selten die konkreten Folgen vieler unserer wichtigsten Entscheidungen mit. Und auch die Auswirkungen der kritischsten Entscheidungen, die in einem Unternehmen getroffen werden, machen sich in der Regel erst nach Jahren bemerkbar.
  7. "Mythos vom Managementteam"
    Die meisten Teams orientieren sich bei der Zusammenarbeit am Niveau des niedrigsten IQs innerhalb der Gruppe. Das führt zu "qualifizierter Inkompetenz". Sie verbringen meist viel Zeit mit Revierkämpfen. Das Ergebnis ist, dass die Teammitglieder sich vom Lernen abhalten und bei komplexen Problemen oft versagen.

Wie man alle diese Hürden überwindet, wie eine Lernkultur etabliert und was Lernkultur eigentlich bedeutet, sind nur einige der Fragen, die Paul Jocelyn in seinem Webinar "Lernkultur – wie man beginnt (und nie damit aufhört)" beantwortet hat.