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didacta 2023 – Berufliche Bildung im Wandel der Zeit

didacta 2023Stuttgart, Februar 2023 - Die Arbeitswelt befindet sich in einem Transformationsprozess, mit spürbaren Auswirkungen auf die berufliche Bildung der Gegenwart und Zukunft. Gerade die Ansprüche der selbstbewussten und kritischen Generation Z erfordern ein umfassendes Umdenken in vielen Bereichen von Ausbildung und Beruf. Neben alternativen Arbeitsmodellen sind deshalb vor allem die zunehmende Digitalisierung von Ausbildungsangeboten sowie das Entstehen gänzlich neuer Angebote Themen auf der diesjährigen didacta – die Bildungsmesse.

"Die Berufsbildung steht nicht nur vor der Herausforderung, die eigene Attraktivität künftig wieder steigern zu wollen, sondern sieht sich auch weitreichenden gesellschaftlichen Veränderungen ausgesetzt, auf die sie reagieren muss", sagt Claudia Döttinger, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Stuttgart. "Berufsbilder und deren jeweilige Ausbildungswege sind im Wandel. Auch auf so genannte Future Skills, also Kompetenzen, die in den kommenden fünf Jahren für das Berufsleben oder gesellschaftliche Teilhabe deutlich wichtiger werden, haben wir auf der didacta einen besonderen Fokus gelegt."

Fachkräftemangel mit guter beruflicher Bildung begegnen

Vom 07. bis 11. März 2023 präsentiert die diesjährige didacta — die Bildungsmesse wieder die neuesten Entwicklungen, hochkarätige Speaker sowie innovative Produkte und Dienstleistungen auf dem Stuttgarter Messegelände – auch zum Thema Berufliche Bildung. Eine der Triebfedern der aktuellen Entwicklungen, die auf der Messe thematisiert werden, ist der in Deutschland herrschende Fachkräftemangel: Im Jahr 2023 sind rund 760.000 Stellen unbesetzt – ein nicht unwesentlicher Teil davon entfällt auf die Ausbildungsberufe.
Doch damit nicht genug. Durch den kontinuierlichen Renteneintritt der Babyboomer-Generation werden bis 2035 rund 7 Mio. weitere Arbeitskräfte verloren gehen. Beständig wachsende AbiturientInnenzahlen, von denen ein Großteil sich für ein anschließendes Studium entscheidet, treffen den Arbeitsmarkt zusätzlich. Zudem belegen aktuelle Studien, dass es jungen Menschen, die unmittelbar vor der Berufswahl stehen, oft an vernünftigen Informationen für ihre Entscheidung fehlt. Viele von ihnen empfinden die Wahl aufgrund der Fülle an Entscheidungsmöglichkeiten als immer schwieriger.
Weiterhin sind es häufig die Eltern, die den größten Einfluss auf die Entscheidung nehmen — meist ohne entsprechenden Überblick. Über all diese Entwicklungen, mögliche Ansätze und Problemlösungen wird auf der Bildungsmesse wieder umfassend debattiert werden, zum Beispiel in der Podiumsdiskussion "Fachkräftelücke schließen, Future Skills vermitteln - Was soll Berufsorientierung heute leisten?" am 10. März 2023.

Auch Fort- und Weiterbildung im Fokus

Mit der Frage, wie sich Lehren für die nachrückende Generation Z gestalten lässt, befasst sich eine gleichnamige Veranstaltung am Mittwoch, 11. März 2023 auf dem Forum Berufliche Bildung: "Klar ist, dass Lehren – wie auch das Lernen – künftig anders aussehen muss, wenn man attraktiv für den Nachwuchs sein oder bleiben will", sagt deren Referent Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Um unter anderem aufzuzeigen, wie digitale Bildung zu einer solchen Attraktivitätssteigerung beitragen kann, trägt die Messe in diesem Jahr mit einer Sonderfläche zu den Themen Augmented und Virtual Reality (AR und VR) den neuesten Entwicklungen rund um virtuelle Anwendungen Rechnung.

Auch auf den weiteren Ausstellungsflächen der didacta können Interessierte in direkten Kontakt mit der Bildungsbranche treten und aktiv eigene Eindrücke von den neuesten Ansätzen, Ideen und Produkten sammeln: "Im Ausstellungsbereich 'Berufliche Bildung' führen die berufsbildenden Verlage ihre Angebote in direkter Nachbarschaft zu den AnbieterInnen von Geräten und weiterer Hardware vor. Damit bieten wir auf der didacta eine zentrale Anlaufstelle für Berufsschullehrkräfte und Ausbildende", sagt Döttinger.
Außerdem soll in diesem Jahr das Angebot an Informationen und Diskussionen rund um Fort- und Weiterbildung einen größeren Stellenwert auf der Messe einnehmen. Im Bereich "myQ – Qualifizierung" werden Rahmenbedingungen diskutiert und professionelle Angebote der beruflichen und privaten Fort- und Weiterbildung gebündelt, die nach der Erstausbildung in Anspruch genommen werden. Aus gutem Grund, so Döttinger: "Wir wollen der wachsenden Nachfrage nach Weiterbildungsangeboten auf der Besucherseite mit einer besseren Orientierung im Ausstellerangebot begegnen."

Start-up-Fläche inklusive Preisverleihung

Eine besondere Rolle für die Weiterentwicklung beruflicher wie schulischer Bildung spielen seit jeher Start-ups, die oft innovativer und spontaner agieren können, als EntscheidungsträgerInnen aus Politik und etablierter Wirtschaft. Auch in diesem Jahr können sich Bildungs-Start-ups deshalb wieder auf einer eigenen Sonderausstellungsfläche auf der didacta präsentieren. Am 10.03. wird für das innovativste und überzeugendste junge Unternehmen außerdem der Preis für das "Didacta Start-up des Jahres 2023" verliehen.
Dr. Ingo Dahm, Geschäftsführer von capacura, einem Investor für junge Start-ups aus den Bereichen Bildung, Gesundheit und Umwelt, sowie Mitausrichter des Preises, freut sich auf die Verleihung: "Ausgezeichnet wird die innovativste Idee, ein Unternehmen, das den Bildungsbereich revolutioniert. Die teilnehmenden Start-Ups wurden aus über 1.000 Unternehmen ausgesucht, die sich beworben hatten. Wir haben uns zahlreiche, wirklich spannende Projekte angesehen. Die Entscheidung wird uns alles andere als leichtfallen."