Internet der Dinge

Onlinekurs zu den neuen Datenverkehrsregeln

Potsdam, Mai 2018 - Das Internet der Dinge erzwingt geradezu neue Datenverkehrsregeln. Darauf macht Netzwerk-Experte Wilhelm Boeddinghaus in einem kostenlosen Onlinekurs auf der Bildungsplattform openHPI des Hasso-Plattner-Instituts aufmerksam. Der Titel des zweiwöchigen Kurses, der am 11. Juni beginnt, lautet: "IPv6 in modernen Netzwerken". Das Kürzel IPv6 steht für das Protokoll, das der neue Standard für das System des Datenaustauschs im Netz der Netze ist. 

"Weil schon bald mehr Geräte als Menschen im Internet miteinander verbunden sein werden, benötigen wir sehr viel mehr Anschlussadressen, als nach dem gegenwärtigen Standard verfügbar sind", erläutert Boeddinghaus. Er ist Mitglied im Deutschen IPv6-Rat und schätzt, dass in vier Jahren weltweit schon etwa 50 Milliarden Geräte vernetzt sein werden. "IPv6 bringt deutlich mehr Adressen mit als das bisherige Internetprotokoll IPv4", betont Boeddinghaus. Nur damit könne das Internet weiter wachsen. Er erinnert daran, dass etwa die Heimautomatisierung Kühlschrank, Herd, Fenster, Türen, Heizung miteinander übers Internet kommunizieren lässt. Pro Gerät speisten oft gleich mehrere Sensoren ihre Daten ins Netz ein.

Der Kursleiter illustriert das an einer Spülmaschine: "Hier melden separate Fühler etwa die Qualität des Frischwassers, die Art und den Verschmutzungsgrad des Geschirrs, den Wasserverbrauch, die Abwassermenge und die Innentemperatur". Ähnlich müssten im Straßenverkehr einzelne Autos, Signalzeichen und Leuchten übers Internet adressierbar seien. Gleiches gelte für Kameras, Drohnen, Medizingeräte, Umweltsensoren und Maschinen in Industrieproduktion und Logistik, nennt Boeddinghaus einige typische Einsatzfelder.

In seinem Onlinekurs will er Entscheidern deshalb technische Grundlagen für die Einführung des neuen Internetprotokolls IPv6 vermitteln. Woher bekomme ich die Adressen? Wie sind die Adressen aufgebaut? Welche Adresstypen gibt es und welche Auswirkungen hat dies? Diese und andere Fragen spielen in der ersten Kurswoche eine Rolle. "In der zweiten Woche zeige ich aber auch die konkreten Schritte auf, mit denen die Teilnehmer eine Strategie für die erfolgreiche IPv6-Implementierung in ihrem Verantwortungsbereich festlegen sollten", sagt Boeddinghaus. Eine vollständige und mehrtägige Schulung mit anschließender Beratung könne das Angebot selbstverständlich nicht ersetzen. Den wöchentlichen Lernaufwand beziffert der Kursleiter mit etwa drei Stunden. Bei erfolgreicher Teilnahme winkt ein Zertifikat des renommierten Hasso-Plattner-Instituts.

Das Angebot richtet sich vor allem an Netzwerkexperten und Systemadministratoren von Unternehmen, Behörden und wissenschaftlichen Institutionen.