Digitale (Aus-) Bildung

Wird Intelligenz tatsächlich "künstlich"?

Hamburg, Januar 2020 - Der (Aus)Bildungskongress der Bundeswehr stellt sich 2020 die Frage, ob die Überlegungen von Thomas Edison aus dem Jahr 1913 "Bücher werden in den Schulen bald veraltet sein…" auf die heutige Zeit zutrifft. Der (Aus)Bildungskongress der Bundeswehr verbindet seit 2004 die Perspektiven Technik und Bildung aus wissenschaftlichem und praktischem Blickwinkel und lädt mit einem "Call for Papers" zur Teilnahme an der Diskussion ein.

Schon 1913 prophezeite Thomas Edison, dass technische (Weiter-)Entwicklungen sich im Bildungsbereich grundlegend auswirken. Über 100 Jahre später können wir feststellen, dass das Buch in Aus-, Fort- und Weiterbildung zumindest heute noch seinen Platz hat, die Digitalisierung jedoch auch und gerade im Bereich der (Aus)Bildung zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Deshalb möchten die Veranstalter auf das vergangene Jahrzehnt zurückzublicken und zusammen mit Referenten und Teilnehmern kritisch diskutieren, welche Veränderungen die Digitalisierung in diesem Zeitraum für den Bildungsbereich tatsächlich gebracht hat. Gleichzeitig soll hinterfragt werden, wie technische (Weiter-)Entwicklungen – beispielsweise künstliche Intelligenz (KI) – in Zukunft Aus-, Fort- und Weiterbildung beeinflussen werden, welche Erwartungen daran geknüpft sind und wo (staatliche) Organisationen ggf. an Grenzen stoßen.

Der (Aus)Bildungskongress der Bundeswehr – bis 2014 noch unter dem Namen Fernausbildungskongress – verbindet seit 2004 die Perspektiven Technik und Bildung aus wissenschaftlichem und praktischem Blickwinkel. Aus diesem Selbstverständnis heraus ist es gerade jetzt interessant, das Thema Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) in der Aus-, Fort- und Weiterbildung in den Fokus zu nehmen. Die Veranstalter laden deshalb Vertreterinnen und Vertreter aus der Wissenschaft (Bildungs-, Sozial-, Ingenieurs-, Technik- und Wirtschaftswissenschaften) ebenso wie die Expertinnen und Experten der Bildungspraxis aus Bundeswehr, Wirtschaft und Industrie ein, sich über die drei Kongresstage am Dialog zu beteiligen.
Dazu können Beiträge für die Panels WISSENSCHAFT und PRAXIS eingereicht werden. Im Anschluss an den (Aus)Bildungskongress der Bundeswehr 2020 werden die Beiträge in einem Tagungsband  veröffentlicht. Willkommen sind theoretische und empirische Beiträge sowie Beiträge aus der Praxis der Aus-, Fort- und Weiterbildung, die die in der Ausschreibung detailliert beschriebenen Aspekte rückblickend sowie vorausschauend beleuchten und mit aktuellen Erkenntnissen und Erfahrungen verbinden.
Im Panel WISSENSCHAFT soll es zunächst um eine begriffliche Präzisierung gehen: Was ist Digitalisierung, wie wird sie aus (fach-)wissenschaftlicher Perspektive beschrieben und welche Bedeutung hat sie für die (Aus)Bildung? Wie werden Konzepte wie Digitale Bildung, Digitales Lehren und Lernen oder gar Digitale Kompetenzen begründet und welche bildungstheoretischen Annahmen liegen dahinter?
Daneben sollen Veränderungspotenziale von Digitalisierung einschließlich der Anwendung von (starker und schwacher) KI für Lehr- und Lernprozesse sowie -szenarien aufgezeigt und Konsequenzen für eine adressatengerechte Gestaltung erörtert werden: Wie verändert sich das Lernen unter digitalisierten Bedingungen und dem Einsatz von KI? Wie lernen Mensch und Maschine? Welche neuen Zielgruppen ergeben sich daraus für Forschung und Lehre? Und welche Möglichkeiten und Chancen, aber auch Grenzen sehen wir für die (Aus)Bildung?

Im Panel PRAXIS soll der Einfluss von Digitalisierung und KI auf die Praxis in der Bundeswehr heute und morgen thematisiert und gezeigt werden. Hier ist die Ausbildungs- und Bildungscommunity der Bundeswehr und darüber hinaus aufgefordert, ihre Konzepte und tägliche Praxis, aber auch ihre Ideen für die Zukunft zu präsentieren. Das Panel ist offen für Institutionen und Verbände, die digitale Lehr-/Lernszenarien entwickeln und gestalten. Die Veranstalter bitten im Panel Praxis auch um Beiträge der Aussteller aus der begleitenden Fachausstellung.

Einreichungen werden bis zum 16. Februar 2020 entgegen genommen.