Betrifft 15,3 Prozent der Bevölkerung

Angststörungen mit VR- und AR-Systemen behandeln

Berlin, Juni 2017 - Manche fürchten sich vorm Fliegen oder vor Spinnen, andere vor Menschenansammlungen. Den meisten von ihnen könnte mit einer Konfrontationstherapie geholfen werden. Kostengünstiger wären jedoch Behandlungsansätze, die auf Virtual-Reality- oder Augmented-Reality-Systemen beruhen und zuhause eingesetzt werden können. Daher fördert das BMBF entsprechende Entwicklungen in der Medizintechnik.

15,3 Prozent der Bevölkerung leiden unter Angststörungen. Dies teilte das BMBF als "Zahl der Woche" mit. 
Viele Menschen fürchten sich vorm Fliegen oder vor Spinnen, andere vor Menschenansammlungen. Den meisten von ihnen könnte mit einer Konfrontationstherapie geholfen werden. Angeleitet von einem Therapeuten begeben sich die Betroffenen dabei Schritt für Schritt in die angstauslösenden Situationen und lernen, dass die befürchteten Konsequenzen nicht eintreten. Diese Therapie ist teuer und organisatorisch aufwändig, so dass nur jeder vierte Erkrankte diese Behandlung auch bekommt.
Kostengünstiger könnten hier Behandlungsansätze sein, die auf Virtual-Reality- oder Augmented-Reality-Systemen beruhen und zuhause eingesetzt werden können. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, entwickelt das Projekt DigiPhobie der Potsdamer Promotion Software GmbH ein VR-System, mit dem sich die Konfrontationstherapie selbständig in den eigenen vier Wänden durchführen lässt. Zunächst wird dieser Ansatz bei Menschen getestet, die Angst vor Spinnen haben, um dann auch für andere Phobien Behandlungskonzepte zu erarbeiten.
Das fördert BMBF fördert Entwicklungen in der Medizintechnik und der digitalen Gesundheitsversorgung mit einem Volumen von 240 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren. So sollen innovative Medizinprodukte schneller beim Patienten ankommen.