Gipfeltreffen

"Hamburg muss zum Leuchtturm für digitale Bildung werden"

Bildungsgipfel HamburgHamburg, Juni 2018 - Über 450 Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulpraxis trafen sich am Donnerstag beim ersten Gipfel zur digitalen Bildung "Von der Kreidezeit zur Smart School" in der Handelskammer Hamburg. "Digitale Kompetenz wird immer mehr zur Schlüsselqualifikation im Berufsleben und für den Erfolg von Unternehmen", sagte Handelskammer-Vizepräses André Mücke.

Jugendliche müssten deshalb bereits in den Schulen auf diese beruflichen Anforderungen vorbereitet werden und die entsprechenden digitalen Kompetenzen vermittelt bekommen. "Der zukünftige Erfolg des Standortes Hamburg entscheidet sich bereits in den Klassenräumen." Aus wissenschaftlicher Sicht habe Deutschland erheblichen Nachholbedarf, die notwendigen technischen Grundlagen zu schaffen und die Möglichkeiten digitaler Anwendungen auszuschöpfen. Allerdings arbeite die Behörde für Schule und Berufsbildung an vielen Stellen bereits intensiv an diesen Aspekten. "Hamburg kann und muss ein Leuchtturm für digitale Bildung in Deutschland werden", so Mücke weiter.

Die Hamburger Wirtschaft sieht insgesamt großen Handlungsbedarf bei der Vermittlung digitaler Kompetenzen: In einer Handelskammer-Umfrage unter 562 Unternehmen im Vorfeld des Gipfels gaben nur drei Prozent an, dass digitale Kompetenzen an Schulen bereits ausreichend vermittelt werden. Die höchste Priorität sahen 94 Prozent befragten Unternehmen dabei bei der Lehreraus- und Fortbildung.

"Wir brauchen an den Schulen eine sinnvolle digitale Infrastruktur und interaktive Lernmittel, aber auch innovative Lernkonzepte und gut ausgebildete Lehrkräfte", zog Mücke am Ende des Gipfels das Fazit. "Die Veranstaltung hat gezeigt, dass die Hamburger Wirtschaft die allgemein- und berufsbildenden Schulen dabei nach Kräften unterstützen wird." In den Diskussionsrunden des Digitalisierungsgipfels hätten alle Beteiligten eine große Bereitschaft gezeigt, diese Herausforderungen gemeinsam anzupacken. Ein guter Ansatz seien zum Beispiel Kooperationen von Bildungseinrichtungen mit Digitalfachleuten aus den Unternehmen. Hierbei entstünden praktikable Lösungen für den Unterricht.