Wie Schulen den Weg der Transformation gestalten
Berlin, Dezember 2025 - Wie weit sind Schulen auf dem Weg ihrer Transformation? Die aktuelle Zwischenauswertung der schultransform-Daten zeigt ein spannendes Bild: Schulleitungen treiben Veränderungen aktiv voran und Werte wie Partizipation und Demokratie sind den Schulen besonders wichtig. Doch bei datengestützter Schulentwicklung, flexiblen Formen des Lehrens und Lernens, der zeitgemäßen Nutzung ihrer Lernräume sowie der Partizipation von Schüler:innen in der Schulentwicklung sehen die schultransform-Schulen noch große Entwicklungspotenziale.
Transformation ist in den Köpfen und im Handeln von Schulleitungen angekommen
Die Schulen, die die Plattform www.schultransform.org für ihre Selbsteinschätzung nutzen, sind in Bewegung: Transformation ist bei ihnen längst mehr als nur ein Schlagwort, sie ist im Schulalltag angekommen. Schulleitungen treiben den Prozess der Schultransformation engagiert voran (5,4 von 7 Punkten) und sind offen für Neues (5,7 von 7 Punkten). Dabei nehmen viele Schulleitungen die gesamte Schulgemeinschaft mit auf den Weg. Gemeinsame Werte bilden das Fundament.
In den schultransform-Schulen sind Partizipation (78%) und Demokratie (86%) von besonderer Relevanz. Ein Großteil aller Schulen gibt an, die Schüler:innen in den Mittelpunkt der schulischen Entwicklungsprozesse zu stellen (5,0 von 7 Punkten). Eine positive Haltung zur Partizipation ist damit klar erkennbar, doch im schulischen Alltag bleibt die tatsächliche Mitwirkung der Schüler:innen z. B. aufgrund begrenzter zeitlicher Ressourcen und fehlender struktureller Rahmenbedingungen noch ausbaufähig.
Strategie braucht Daten: Wo Schulen noch nachlegen können
In der datengestützten Schulentwicklung sehen die teilnehmenden Schulen ein deutliches Entwicklungsfeld: Nur wenige Schulen erheben regelmäßig Daten und nutzen diese strategisch für ihre Weiterentwicklung. Die Digitalisierung wird von fast allen Schulen (97%) als entscheidende Einflussgröße für ihre Weiterentwicklung angesehen, dicht gefolgt von Integration (84%) und Individualisierung (79%).
Flexibilisierung des Lehrens und Lernens: Mehr Spielraum, moderne Prüfungen und digitale Kompetenzen
Wie bereiten wir unsere Kinder auf eine digitale Welt vor? Viele der Schulen, die an schultransform teilnehmen, suchen noch Antworten. Ein Großteil der Schulen steht dabei vor der Herausforderung, ein einheitliches Konzept zu erarbeiten, das die Schüler:innen auf das Leben und Arbeiten in einer digitalisierten Welt vorbereitet. Prüfungen dienen an den schultransform-Schulen meist der Wissensabfrage statt der Kompetenzförderung. Entsprechend erhält das Feld der veränderten Prüfungskultur nur 2,6 von 7 Punkten.
Dennoch ist der Wille zur Förderung digitaler Schlüsselkompetenzen klar erkennbar: Kommunikation, kritisches Denken und Kollaboration stehen im Fokus der Schulen. Auch digitale Anwendungen kommen zum Einsatz, vor allem für Recherche und kreative Aufgaben. Gleichzeitig bleibt die Nutzung digitaler Möglichkeiten zur Diagnostik und Erhebung individueller Lernausgangslagen zurück: Etwas mehr als die Hälfte der schultransform-Schulen (51%) greifen hierauf zurück.
Lernräume sind ein unterschätztes Potenzial in der Schultransformation
Ob physisch oder virtuell: Lernräume bleiben als pädagogische Ressource oft ungenutzt. Ein Großteil der teilnehmenden Schulen beschäftigt sich (noch) nicht intensiv mit der Frage, welchen Einfluss Räume auf das Lernen haben. Auch bei der zeitgemäßen Nutzung virtueller Lernräume sehen die Schulen Entwicklungsbedarf (2,6 von 7 möglichen Punkten). Die Lernmanagementsysteme der Schulen dienen meist der Organisation des Lehrens und Lernens und der Hausaufgaben und weniger der individuellen Lernbegleitung der Schüler:innen.
Schüler:innen als aktive Stimme der Schultransformation
Die ausgewerteten schultransform-Daten zeigen vor allem Entwicklungsbedarfe bei der Partizipation von Schüler:innen in der Schultransformation sowie bei der strategischen und langfristigen Nutzung von Schulentwicklungsdaten. Genau hier setzt schultransform innovativ an: Mit dem im November 2025 neu eingeführten Feature können schultransform-Schulen die Perspektiven ihrer Schüler:innen erstmals direkt in die Schulentwicklung einbeziehen und mit ihren bereits erhobenen Daten aus dem Kollegium vergleichen. Über anonyme Fragebögen geben die Schüler:innen ihre Einschätzungen zu zentralen Themen an ihrer Schule ab: zur Vision ihrer Schule, zum Lehren und Lernen sowie zu Lernräumen. Eigene Ideen können ebenfalls eingebracht werden. So entsteht ein authentisches Stimmungsbild, das den Schulen dabei hilft, sich ausgehend von den Bedürfnissen der jungen Menschen weiterzuentwickeln.
Das Feature zur Schüler:innen-Beteiligung steht für Schulen aller Schulformen bereit. Es schafft nicht nur mehr Transparenz, sondern fördert eine echte Beteiligungskultur.


