Interlake Learning

Video-Produktion mit Vyond: Features und Umsetzungsmöglichkeiten

Carolin LükenPotsdam, August 2022 - Als Teamlead Employee Empowerment bei Interlake Learning begleitet Carolin Lüken Menschen in Unternehmen bei der Erstellung von digitalen Lerninhalten und teilt ihre Expertise. Die Expertin verrät im Interview, warum animiertes Video mittels VYOND beim Corporate Learning eine wichtige Rolle spielt, wie man in nur einem Tag zum Profi wird und welche Einsatzszenarien es darüber hinaus gibt.

Nicht nur Ihr Team, sondern auch Ihre LinkedIn-Kontakte wissen es mittlerweile: Sie sind ein Fan des Tools Vyond. Wie sind Sie auf Vyond aufmerksam geworden?

Carolin Lüken: Bei meinem vorherigen Arbeitgeber hatten mich meine Kollegen aus UK auf Vyond aufmerksam gemacht, da sie es schon mit Begeisterung genutzt haben. Sofort habe ich die Chance gewittert, die eLearnings, die ich produzieren durfte, mit solchen Videos wesentlich attraktiver zu gestalten. Ab da war klar, dass Vyond ein Must-Have für mich geworden ist und ich es mittlerweile für jegliche Kommunikation und Produktion verwende.

Vyond ist sehr intuitiv zu benutzen. Warum haben Sie nun ein eintägiges Training entwickelt?
Carolin Lüken: Tatsächlich ist Vyond intuitiv gut zu benutzen und ein Start fällt relativ leicht. Dennoch, und hier spreche ich aus eigener Erfahrung, dauert es doch recht lange, wenn man alles autodidaktisch erlernen möchte bzw. werden zunächst wahrscheinlich recht einfach gestaltete Videos dabei rauskommen.
Ich finde es immer schwierig, etwas zu lernen, z.B. tolle Features und Umsetzungsmöglichkeiten, von denen ich gar nicht weiß, dass sie existieren. Da kann ein erfahrener Trainer mir schnell auf die Sprünge helfen und ich spare mir viel Zeit, um schnell großartige Videos gestalten zu können. Ein Training bietet nicht nur den Vorteil, dass Tool an sich mit allen Möglichkeiten kennenzulernen und anzuwenden, sondern bietet vor allem auch gute Tipps & Tricks, die wir aus der praktischen Erfahrung mit Vyond kennen und die die Umsetzung wesentlich einfacher machen.

Braucht man Vorkenntnisse oder kann jeder, der gerade eine Lizenz erworben hat, an dem Training teilnehmen?
Carolin Lüken: Nein, in unserem eintägigen Vyond-Training starten wir tatsächlich ganz vorne, Vorkenntnisse sind nicht nötig. Und, wer schon Vorkenntnisse hat, kann sich gerne überraschen lassen, wie er noch einfacher mit Vyond arbeiten kann bzw. welche zusätzlichen Möglichkeiten es gibt, die er/sie noch nicht entdeckt hat.

Haben Sie einen Tipp für alle Vyond-Nutzer, wie man nicht nur visuell, sondern auch didaktisch ein gutes Video erstellen kann?
Carolin Lüken: Wenn wir vom reinen Erklär-Video sprechen, dann sollte ich mir zuallererst Gedanken machen, wen möchte ich überhaupt ansprechen? Wer ist meine Zielgruppe und welche Message möchte ich übermitteln bzw. was ist das erklärte Ziel des Videos? Erst, wenn ich die Antworten auf diese Fragen habe, kann ich mir ein Konzept und ein Storyboard überlegen. Wie beim eLearning auch ist die Vorarbeit das A&O, um nachher ein gutes Video zu erstellen.
In Vyond arbeite ich erst, wenn das Storyboard steht, die Texte klar definiert sind und es in Vyond nur noch um die reine Umsetzung geht. Wichtig dabei ist, dass ein Erklär-Video die Länge von max. zwei Minuten nicht überschreiten sollte. Bei Videos über zwei Minuten verlieren wir die Aufmerksamkeit des Zuschauers und die Message wird nicht ankommen.  
Eine wichtige Sache noch: Meine Teilnehmer müssen immer schmunzeln oder sogar lachen, wenn ich sie bitte, sich an ihre erste Power Point-Präsentation zu erinnern. Die hatte man i.d.R. vollgepackt mit Effekten und Möglichkeiten die Folien kunterbunt und voller Animationen zu gestalten. Würde heute keiner mehr machen. Genauso ist es bei Vyond. Bitte gleich ab dem ersten Video drauf achten, welche Effekte man wie einsetzt. Weniger ist oft mehr.
Ein Beispiel: In Vyond kann man sehr schön mit Kamerabewegungen arbeiten. Ein ständiges hin und her mit der Kamera, ins Bild rein, wieder raus, nach rechts nach links etc. macht das Video aber sehr unruhig und keinen Spaß beim Zuschauen. Wie man Kamera-Effekte gezielt einsetzen kann, schauen wir uns z.B. auch im Training an. Der Fokus auf die Message ist entscheidend und hilfreich.

Der Einsatz von Videocontent im klassischen eLearning hat nachweislich einen positiven Effekt auf den Lernerfolg. Wie setzen Sie Vyond im eLearning ein?
Carolin Lüken: Im eLearning arbeite ich eher mit kleinen Videosequenzen aus Vyond. Da gibt es z.B. die Möglichkeit, dass ein Charakter aus Vyond durch das eLearning führt und den Lernenden begleitet. Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz von Vyond in Szenarien. So kann ich die Situation, die den Lernenden zu einer Entscheidung herausfordert, viel besser mit Bewegtbild darstellen und den Lernenden sich viel besser in den Moment reinfühlen lassen.
Beim Quiz macht es das Ganze auch spannender und kurzweiliger, wenn ein Vyond Charakter die Fragen stellt oder Aufgaben mit Bewegtbild gegeben werden. Möglichkeiten gib es so viele und deswegen liebe ich die Kombination aus Storyline 360 und Vyond so sehr, da gibt es keine Grenzen, solange es dem Lernenden hilft, zum Ziel zu kommen.

Welches Feature verwenden Sie am liebsten?
Carolin Lüken: Hm, schwierig sich auf eines festzulegen, da es so viele tolle Features und Möglichkeiten gibt. Am meisten Spaß macht der Character-Creator, um ganz eigene und passende Charaktere zu bauen, die dann im Video zum Einsatz kommen. Spannend sind aber vor allem auch die Möglichkeiten, die die Kamera Bewegungen bieten. Räumliche Effekte können erzielt werden und das Auge des Zuschauers/Lernenden gezielt geführt werden.

Vyond ist mehr als nur ein Videocreator, sondern ein Kommunikationstool. Wofür haben Sie Vyond schon einmal verwendet, worauf man spontan nicht kommen würde?
Carolin Lüken: Ich verwende Vyond mittlerweile für fast alles, wobei ich Menschen etwas erzählen oder vermitteln möchte. Sei das als Teil meiner Präsentation in Trainings, z.B. um mich vorzustellen oder auch für digitale Visitenkarten, für mein Profilbild bei LinkedIn, als GIF unterhalb meiner Signatur in eMails oder automatischen Antwort im Abwesenheits-Assistenten. Überall, wo ich eine MP4 oder GIF Datei einbinden kann, kann ich mit Vyond arbeiten. Und das macht wirklich Spaß und bringt schöne Überraschungseffekte für das Gegenüber mit sich.

Welches war das komplexeste Thema, das Sie mit Vyond erklärt haben?
Carolin Lüken: Das Thema Compliance in einem Erklärvideo zu vermitteln war schon eine spannende Aufgabe, um bei den Mitarbeitern wirklich die Aufmerksamkeit für das Thema zu erlangen. Wir haben in Vyond dann Mitarbeiter-Aussagen mit Charakteren und ein Experten-Interview dargestellt mithilfe eines Charakters, der durch das Video geführt hat, um die Inhalte kurzweilig und interessant zu verpacken und so, dass die Zuschauer sich damit identifizieren können.